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VfL GummersbachSchneider und Puhle halten die Punkte fest

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Timm Schneider (blaues Trikot, lange Haare, vorne) und Matthias Puhle im Tor.

Gummersbach – Nach dem Abpfiff bescheinigte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson seinen Handballern, dass sie nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft gewesen seien. Mit 26:25 (12:11) setzten sich die Gummersbacher gegen den HSV Hamburg durch, fügten den Gästen die erste Saisonniederlage zu und klettern dank des besseren Torverhältnisses an die Spitze der Tabelle der Zweiten Liga. Sigurdsson lag mit seiner Analyse richtig, dass dem Spiel mehr Stimmung gutgetan hätte. Erneut waren keine Zuschauer in der Schwalbe-Arena zugelassen, und der engagiert trommelnde Fanclub konnte das nicht ausgleichen. „Ich weiß nicht, ob die Spieler langsam müde werden, immer nur Trainingsspiele zu absolvieren“, sagte der VfL-Trainer, der nur die ersten und die letzten zehn Spielminuten seines Teams gelten lassen wollte.

Dabei war er mit einem guten Gefühl ins Spiel gegangen, da er mit den vergangenen beiden Trainingswochen sehr zufrieden gewesen sei. So startete der VfL konzentriert in die Partie und führte in der zwölften Minute mit 7:4. Da zeigte sich aber auch schon, dass die Schiedsrichter mit einer Fülle von Zeitstrafen und oft nicht nachvollziehbaren Entscheidungen dafür sorgten, dass kein echter Spielfluss aufkommen konnte. „Wir haben uns aber auch selber das Leben schwer gemacht“, sagte anschließend VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler.

Vor allem im Rückraum fehlte die Durchsetzungskraft von Janko Bozovic und Alexander Hermann, die zusammen auf nur drei Feldtore kamen. So war es über weiter Strecken ein Spiel Timm Schneider gegen den HSV Hamburg. Da der Mittelmann schon nach 20 Minuten seine zweite Zeitstrafe kassiert hatte, fehlte er in der Deckungsmitte. Trotzdem führten die Gummersbacher fünf Minuten vor der Pause noch mit 11:8, ließen sich den Vorsprung aber aus der Hand nehmen, und nach dem Wiederanpfiff drehten die Gäste die Partie zum 13:12 (31.) – ihrer ersten Führung, die sie aber nie weiter als auf zwei Tore ausbauen konnten.

„Unser Rückzugsverhalten war ein Katastrophe“

Und es wurde kurios. Hatte Lukas Blohm in der ersten Halbzeit zwei Bälle hintereinander ins leere HSV-Tor geworfen, war es nun Ellidi Vidarsson, der dreimal in Überzahl den Ball im leeren Gehäuse versenkte. „Unser Rückzugsverhalten war ein Katastrophe“, ärgerte sich Hamburgs Trainer Torsten Jansen. Erst als Matthias Puhle nach einem sechsminütigen Intermezzo von Diogo Valerio wieder ins Tor zurückkehrte, fand der VfL zurück in die Partie. Puhle avancierte zum Matchwinner und hielt sofort seinen dritten Siebenmeter. Schneider, nun wieder im Mittelblock, verlieh der Abwehr die nötige Stabilität, die sie auch durch die Rote Karte gegen Tin Kontrec (42.) verloren hatte. Janko Bozovic sorgte mit einem Strafwurf für den 20:20-Ausgleich. Puhle hielt nun alles, Raul Santos, Schneider und Jonas Stüber bauten die Führung auf 23:20 (51.) aus.

Noch in der 57. Minute lag der VfL mit drei Treffern beim 25:22 vorne, hätte aber trotzdem fast einen Punkt abgegeben. Der HSV stellte auf Manndeckung um, bestrafte den Fehlpass von Santos mit dem Treffer zum 23:25 und legte eine Minute vor Schluss zum 24:25 nach. Als Vidarsson 23 Sekunden vor Schluss zum 26:24 traf, war die Partie zugunsten der Hausherren entschieden.

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„Wir haben uns richtig schwergetan“, sagte Sigurdsson. Die Hamburger hätten zwar eine gute Abwehr gestellt, er erwarte aber trotzdem mehr von seinen Rückraumspielern. Durch den Ausfall von Fynn Herzig bleiben dem Trainer auf den Positionen wenig Wechselmöglichkeiten. „Die jungen Spieler brauchen noch ihre Zeit“, so Schindler.

Für den VfL geht es am nächsten Samstag erneut vor einer Geisterkulisse in der Schwalbe-Arena weiter gegen den starken Aufsteiger Dessau.

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