WaldbrölBirkensamen drohen die Friedensmauer zu beschädigen

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Wachsen in den Fugen zwischen den Bruchsteinen der Waldbröler Friedensmauer Bäume, so könnten deren Wurzeln dem Bauwerk insgesamt großen Schaden zufügen.

Wachsen in den Fugen zwischen den Bruchsteinen der Waldbröler Friedensmauer Bäume, so könnten deren Wurzeln dem Bauwerk insgesamt großen Schaden zufügen.

Waldbröl – Die Birken sind schuldig, sie müssen fallen. Leicht taten sich die Mitglieder des Waldbröler Umweltausschusses mit diesem Urteil über acht Bäume an der Kirchenhecke aber nicht, stehen doch Bergahorn und Haselnuss ebenso unter Verdacht. Tatsache aber ist, Zweige eben dieser Birken ragen über die Kante der Friedensmauer, ihre sehr leichten und daher sehr mobilen Samen könnten dafür sorgen, dass Bäume in den Fugen des wohl im Jahr 1938 errichteten Bauwerks wurzeln und diesem großen Schaden zufügen.

Mauer hat stützende Aufgabe

Weil diese etwa 700 Meter lange und fünf Meter hohe Mauer aber eine stützende Aufgabe hat und die Straße „Auf der Kirchenhecke“ trägt, dürfe das auf keinen Fall geschehen, betonte Jan Kiefer, dafür zuständiger Fachbereichsleiter in Waldbröls Rathaus, und verwies zudem auf die im Jahr 2012 beschlossene und dann 2013 beendete Instandsetzung des Bauwerks für rund 200.000 Euro und eine weitere Sanierung vor drei Jahren. „Die Mauer ist eben nicht nur ein Mahnmal, sondern vor allem ein technisches Bauwerk“, führte Kiefer aus. „Aber wir müssen den Wartungsaufwand auf ein erträgliches Maß reduzieren.“

Das bedeutet vorerst: Um die Samenflut zu reduzieren, werden zunächst die acht Birken gefällt. Sie stehen auf städtischem Boden und am dichtesten an der Mauer, die Bäume sind aber auch Teil des Waldes dort. Im Frühjahr dokumentiert werden soll, ob sich weiterhin Birkensamen in den Fugen des Bruchsteinwerks verirren und darin austreiben. Ob da auch Samengut anderer Baumarten zu finden ist, soll ebenfalls überprüft werden. „Bis dahin können wir nicht sicher sagen, dass die Birke schuld ist“, erklärte Christian Lauff für die SPD. Für die Grünen schlug Christine Hermanns-Reinsch vor, für solche Arbeiten Seilkletterer zu engagieren, deren Einsatz womöglich viel günstiger sei als ein Gerüst aufzustellen.

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