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WaldbrölIslamisches Internat steht nach Frühlingsfest in der Kritik

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Waldbröl – Transparenz und Offenheit stelle er sich anders vor, schimpfte Paul Giebeler (UWG), Vorsitzender des Waldbröler Sozialausschusses, nachdem das Islamische Internat an der Brölbahnstraße Tage der offenen Tür und ein Frühlingsfest quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit veranstaltet hatte. „Weder ich noch sonst jemand wurde eingeladen“, sagte Giebeler am Ende der jüngsten Waldbröler Ratssitzung, „und auch die Verwaltung hat nichts von der Veranstaltung gewusst.“

Das Ganze sei mehr als befremdlich, denn die seitens des Verbandes der Islamischen Kulturzentren in Deutschland als Betreiber der privaten Bildungseinrichtung immer wieder beteuerte Zusammenarbeit stelle er sich anders vor. Telefonische Anfragen mit der Bitte um Klärung würden schlicht nicht beantwortet. Ähnlich erging es dieser Zeitung: Nachdem einem Sprecher des Verbandes telefonisch die Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben wurde, blieb der zugesicherte Rückruf vor Redaktionsschluss aus.

Männer und Frauen auf Fest getrennt

Das Fest besucht – auch ohne offizielle Einladung – hatte der Ratsherr Eberhard Weber (CDU). Ihn habe irritiert, dass Männer und Frauen komplett separiert gewesen seien. Auf direkte Nachfrage sei ihm als Grund genannt worden, dass sich Frauen untereinander und Männer untereinander besser unterhalten könnten, wenn sie nicht gemeinsam feierten. Er sei sehr freundlich empfangen und bewirtet worden, sagte Weber, habe aber keine Gelegenheit bekommen, sich mit den Frauen oder Internatsschülerinnen zu unterhalten. Auch er stelle sich Offenheit und Transparenz anders vor. Offenbar würden die Schülerinnen vollkommen von Kontakten mit der nicht-muslimischen Bevölkerung abgeschottet. In dem Internat, das in der ehemaligen Polizeiwache eingerichtet ist, sollen erwachsene Frauen Grundlagen der islamischen Theologie vermittelt werden, das Auswendiglernen und Rezitieren des Koran steht dabei im Mittelpunkt.

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Nicht mehr und nicht weniger passiere dort, hatte schon vor der Eröffnung des Internats die Kölner Autorin und SPD-Politikerin, Dr. Lale Akgün, im Gespräch mit dieser Zeitung gesagt. „Ich würde die Schule weder als integrationsfreundlich noch -feindlich bezeichnen, weil sie mit Integration schlicht nichts im Sinn hat“, so Akgün, die als Bundestagsabgeordnete bis 2009 Islambeauftragte der SPD-Fraktion gewesen ist, damals.

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