Wasserstoff aus DeponiegasBAV nimmt in Lindlar neuen Reaktor in Betrieb

Lesezeit 2 Minuten
Gruppenbild am Forschungsreaktor auf dem Standort Metabolon des BAV.

Gruppenbild am Forschungsreaktor auf dem Standort Metabolon des BAV.

Lindlar – Einen Forschungsreaktor zur Erzeugung von Wasserstoff aus Deponiegas hat der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) in Kooperation mit dem Grazer Unternehmen Rouge H2 Engineering (RGH2) auf dem Entsorgungszentrum Leppe in Betrieb genommen.

Hauptbestandteil des Deponiegases, das bei der Vergärung der eingelagerten Stoffe entsteht, ist Methan. Der Anteil beträgt rund 45 Prozent, erläutert der technische Leiter Dr. Pascal Beese-Vasbender.

Das Gas wird auf dem Entsorgungszentrum aktuell aufgefangen und zur Erzeugung von Strom genutzt. In einem mehrmonatigen Testbetrieb wird die direkte Erzeugung von Wasserstoff aus Deponiegas erprobt und weiterentwickelt. Der aus Deponiegas umgewandelte Wasserstoff kann in zweierlei Hinsicht genutzt werden: Einerseits zur Heizwertsteigerung bei der Deponiegasverwertung in Blockheizkraftwerken und andererseits zur Anwendung im Mobilitätsbereich, hier insbesondere zur Betankung von Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen, informiert der BAV. Denkbar ist, dass zwei bis drei Fahrzeuge der AVEA künftig auch mit Wasserstoff fahren könnten.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ziel des gemeinsamen Vorhabens von BAV und RGH2 ist es, „die technoökonomische Umsetzung von Deponiegas zu Wasserstoff abzuschätzen und potenzielle Auswirkungen der Deponiegaskomponenten auf die Wasserstoffproduktion im Realgasbetrieb zu untersuchen“so der BAV. Das Forschungsinstitut Metabolon der TH Köln soll prüfen, inwieweit der Reaktor sich auch zum Anschluss an die Pyrolyseanlage im Forschungszentrum eignet, um auch dort Wasserstoff aus unterschiedlichen Abfall- und Reststoffen zu produzieren. (lz)

KStA abonnieren