Wipperfürth/LindlarVerwirrung um Corona-Tests für Schulen

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Ein Schüler führt bei sich einen Nasenabstrich durch.

Ein Schüler führt bei sich einen Nasenabstrich durch.

Wipperfürth/Lindlar – Die Osterferien sind zu Ende. Doch mit Ausnahme der Abschlussklassen findet ab Montag kein Unterricht vor Ort statt, stattdessen gibt es Home-Schooling. Am Donnerstagnachmittag hatte das NRW-Schulministerium diese Entscheidung, die zunächst für eine Woche gelten soll, verkündet. Sie kommt nicht wirklich überraschend, denn es gab offenbar große Probleme mit der Auslieferung von Corona-Selbsttests an die Schulen. Diese Tests aber hatte Ministerpräsident Armin Laschet zur Voraussetzung für Schulöffnungen gemacht.

„In keiner Grundschule in Lindlar sind bisher Tests angekommen, die für Mittwoch anvisierten Lieferungen kamen schon nicht, für Donnerstag sind sie auch abgesagt“, teilte Stephan Dreisbach, Leiter der Grundschule Lindlar-West, am Donnerstag mit.

Schulleiter hat „große Bedenken“

Am gestrigen Freitag wurden offenbar die Tests bei den Schulen in Lindlar ausgeliefert. Es gebe für die Grundschulen kein Bestellverfahren, jede Schule bekomme scheinbar Tests in der Form Anzahl der Schüler plus Lehrer plus etwas Ersatz mal zwei, so Dreisbach.

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Zudem, so der Schulleiter, gebe es keine Informationen, wie der Test zu handhaben sei . „Was ich mir schon an Infos besorgt habe, ist nicht ermutigend: Da steht ganz klar, dass das Testen auf einem einfach durchzuführenden Verfahren, das von medizinischem Fachpersonal durchgeführt wird, beruht. Ich frage mich, wo das medizinische Fachpersonal herkommt? Bei diesen Tests habe ich große Bedenken. Die Anleitung sieht Schutzkleidung vor, die wir gar nicht haben.“

Ab Montag wird auch die Grundschule Lindlar-West wieder eine Notbetreuung anbieten. Dreisbach und seine Kollegen bereiten sich darauf vor, dass diese Schüler dann getestet werden – auch wenn die Vorgaben des Landes hierzu noch sehr vage formuliert seien.

Auch im Wipperfürther Schulamt wartet man

„Die Gemeinde wurde seitens des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau- und Gleichstellung am Donnerstag darüber informiert, dass am Freitag im Laufe des Tages und gegebenenfalls am Samstag die Schnelltests an die Schulen ausgeliefert werden. Wir gehen von einer bedarfsgerechten Versorgung der Schulen aus, die Liefermengen sind bekannt“, so Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig.

Auch im Wipperfürther Schulamt wartet man seit Tagen auf die angekündigten Schnelltests. „Der Grundschulverbund Agathaberg und Albert Schweitzer soll noch im Lauf des Freitags beliefert werden“, teilte Marius Marondel, Fachbereichsleiter Ordnung und Soziales, gestern Mittag mit. Von den anderen Grundschulen gebe es noch keine Rückmeldung. Zum Ablauf des Testverfahrens lägen der Wipperfürther Verwaltung keine Informationen vor.

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Das Wipperfürther Jugendamt hat gestern eine größere Lieferung Selbsttests erhalten, die am Montag an die Kindergärten verteilt werden sollen. Die Kitas geben diese Tests dann den Eltern mit, die mit ihren Kindern zweimal pro Woche zuhause einen Test durchführen sollen. Für die Kitas in Oberberg gilt weiterhin der eingeschränkte Pandemiebetrieb . „Wir appellieren an die Eltern, nach Möglichkeit eine andere Form der Betreuung zu finden“, so Marondel.

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