WipperfürthÖkumenische Initiative hat eine neue Flüchtlingsberaterin

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Laura Timmann hat ihr Büro im ev. Gemeindehaus.

Laura Timmann hat ihr Büro im ev. Gemeindehaus.

Wipperfürth – Laura Timmann arbeitet seit August 2020 als Flüchtlingsberaterin bei der Ökumenischen Initiative, als Nachfolgerin von Morris Weißelberg. In Wipperfürth kümmert sie sich um Menschen aus vielen Kulturkreisen. Viele Flüchtlinge kommen aus Afghanistan, dem Iran und dem Irak und natürlich aus Syrien. In der Hansestadt leben aber auch afrikanische Flüchtlinge, vor allem aus Nigeria, Mali und Guinea.

Nicht selten haben diese Menschen auf ihrer Flucht Schreckliches erlebt, manche kommen schlecht im Alltag zurecht, weil sind traumatisiert sind und psychologische Hilfe brauchen. Das zu organisieren, sei nicht immer leicht, berichtet Timmann.

Oft kommen Menschen mit Alltagsfragen

Zu den wichtigsten Aufgaben der Flüchtlingsberaterin gehört die Beratung zu Asyl und Aufenthaltserlaubnis. Hier arbeitet sie eng mit Anwälten und den Ausländerbehörden zusammen. Die neu geschlossene Kooperation mit der Stadt Wipperfürth legt genau fest, welche Aufgaben das Sozialamt der Stadt übernimmt und welche zu Laura Timmanns Aufgabenbereich gehören.

Oft sind es Alltagsfragen, mit denen Menschen in das Büro in der Lüdenscheider Straße 17, im Evangelischen Gemeindehaus, kommen: Wie melde ich meine Kinder im Kindergarten an, was ist eine Krankenkasse, worauf muss ich bei einem neuen Handyvertrag achten?

Zur Person

Die gebürtige Hamburgerin Laura Timmann (Jahrgang 1991) zog es nach dem Abitur nach Südamerika, wo sie in sozialen Projekten in Peru, unter anderem in einem Gefängnis und einem Waisenhaus, arbeitete. Anschließend studierte sie Sprachen und ging dann als Deutschlehrerin nach Mexiko, gefolgt von einem Masterstudium mit Schwerpunkt Lateinamerika. In Mexiko arbeitete sie auch mit Flüchtlingen, vor allem aus Honduras und El Salvador. Über eine Stellenausschreibung kam Timmann nach Wipperfürth. Zu ihren Hobbys zählen Sport, Gitarre spielen und Kochen.

Einmal in der Woche schaut die Beraterin persönlich in der Flüchtlingsunterkunft am Wipperhof vorbei. „Ich frage die Menschen ’wie geht’s, gibt es Probleme’,“ bei den Flüchtlingen komme das gut an. „Small Talk ist ganz wichtig“, so ihre Erfahrung. Durch persönliche Beziehungen zu den Menschen sei es allerdings schwierig, eine gewisse Distanz zu wahren. „Und manchmal bekommt man auch den Frust ab.“

Künftig, wenn Corona es erlaubt, will sie wieder, zusammen mit Ehrenamtlern, regelmäßige Freizeitangebote für Einheimischen und Flüchtlinge anbieten, vom Kochen bis zu Sportgruppen. Auch das „Café International“ soll bald wieder öffnen.

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