Bis Ende FebruarZwei ganz unterschiedliche Künstler stellen in Gummersbach aus

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Gummersbach


Vorbesichtigung der Ausstellung Heike Peppler und Rainer Grotzki im Kunstraum Markt 1

Gummersbach Vorbesichtigung der Ausstellung Heike Peppler und Rainer Grotzki im Kunstraum Markt 1

Im Gummersbacher Kunstraum Markt 1 kann man nun das künstlerische Projekt von Heike Peppler und Rainer Grotzki bestaunen.

Klar, gibt es auch kreative Eremiten, die sich im stillen Kämmerchen ihren privaten Visionen und Obsessionen widmen. Heike Peppler ist anders. Die Mucher Malerin sucht die Gesellschaft. Nach der Homburger Papiermühle und der Repschenrother Mühle in Bielstein ist die Grube Weiß in Bensberg im vergangenen Jahr ihre künstlerische Heimstatt geworden. 18 Künstlerinnen und Künstler arbeiten dort. Auch im Gummersbacher „Kunstraum Markt 1“ stellt sie ab Freitag nicht allein, sondern mit Rainer Grotzki aus.

Die beiden kennen sich von einer Engelsart-Gemeinschaftsausstellung in Engelskirchen. Als Grotzki die Gelegenheit bekam, in der Marktgalerie auszustellen, holte er Peppler ins Boot. Die beiden verstehen sich, obwohl die malerischen Ansätze ganz unterschiedlich sind.

Rainer Grotzki besticht durch Pop-Art der 60er

Grotzki (63) ist gebürtiger Bochumer, lebt und malt seit 2003 in Hülsenbusch. Er hat als Fotograf für die Werbung gearbeitet. Seit er im Ruhestand ist, nutzt er Ölfarbe und Pinsel für seine Bilder. Wobei die Kamera ihm aber noch immer ein wichtiges Arbeitsmittel ist: Motivische Grundlage der Malereien sind eigene Aufnahmen, die er nach Belieben kombiniert und ergänzt. „Die Fotos sind Mittel zum Zweck“, sagt Grotzki.

In Gummersbach zeigt er vor allem Straßenszenen aus New York und Berlin. Seine Prägung durch die Werbefotografie ist nicht zu übersehen, er fügt Zeitungsausrisse in die Stadtbilder ein. Die Pop-Art der 60er Jahre lässt grüßen.

Heike Peppler arbeitet mit Naturbezug

Heike Peppler (61) geht einen ganz anderen Weg, sie stellt sich als großer Fan des spanischen Informel-Malers Antoni Tàpies vor. Sie malt mit ausgreifendem Duktus auf Nesselbahnen, die sie teils erst nachträglich auf Rahmen spannt. Diese Ausdruckskraft ist nicht mit Grobmotorik zu verwechseln: Peppler ist gelernte Goldschmiedin mit langer Berufserfahrung und baut mit handwerklichem Geschick allerlei Materialien wie Bananenblätter in ihre Bilder ein. Zum anderen gestaltet sie Objekte aus Fundstücken.

„Ich komme nie nach Hause von einem Spaziergang, ohne etwas mitzubringen.“ Bemalte Äste hat sie für eine Serie mit bemalten Pappschachteln kombiniert, die einst als Verpackung von Hörgerätebatterien dienten. Peppler ist gespannt auf die Reaktionen der Ausstellungsbesucher. Seit Ende der 90er Jahre schärft sie ihr künstlerisches Profil in Kursen in Bad Reichenhall und Salzburg. „Ich kann Kritik aushalten. Ich mag Menschen, und ich liebe den Austausch.“

Die Ausstellung im „Kunstraum Markt 1“, Marktstraße 1, wird am Freitag um 18 Uhr eröffnet. Die Bilder sind bis 26. Februar zu sehen, freitags von 14 bis 17 Uhr, sowie samstags und sonntags von 12 bis 17 Uhr.

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