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Straßen und Keller unter WasserHeftige Regenfälle lassen Wupper, Sülz und Co. über die Ufer treten

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Die Wupperauen, wie hier bei Egerpohl im Januar 2023, gleichen auf weiten Strecken einer Seenlandschaft. Aktuell ist Wipperfürth und Lindlar von heftigen Regenfällen und Überschwemmungen betroffen.

Aktuell ist Wipperfürth und Lindlar von heftigen Regenfällen und Überschwemmungen betroffen. Die Wupperauen, wie hier bei Egerpohl, gleichen auf weiten Strecken einer Seenlandschaft.

Auch Wipperfürth und Lindlar bleiben von den aktuell heftigen Regenfällen nicht verschont. Die Folge: überschwemmte Straßen und alarmierte Löschzüge. Doch die Gemeinden sind vorbereitet.

Vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßen: Dauerregen hat am späten Donnerstagnachmittag und in der Nacht auf Freitag Bäche und Flüsse über die Ufer treten lassen. Innerhalb von 24 Stunden fielen bis zu 75 Liter Regen pro Quadratmeter. Das entspricht der Hälfte der Menge, die üblicherweise im Monat Januar an der Bever gemessen wird. 

Für Samstag wird mit weiteren, ergiebigen Niederschlägen gerechnet. Die Feuerwehr Wipperfürth hatte einige Einsätze. Die Löschgruppe Klaswipper wurde zu mehreren vollgelaufen Kellern nach Niederwipper alarmiert. Doch die Einsatzkräfte konnten nichts tun, weil durch einen nahe liegenden Bach ständig Wasser nach strömte.

Überschwemmungen in Wipperfürth: Löschzug wurde alarmiert

Der Löschzug Wipperfürth wurde zweimal zu einem volllaufenden Keller in die Wupperstraße alarmiert. In Zusammenarbeit mit dem Bauhof wurde eine Sandsackbarriere errichtet. Wegen des gestiegenen Pegels der Wupper fuhr der Löschzug Wipperfürth zu den beiden Einsätzen nicht über die Wupperstraße, sondern parkte an der Nordtangente. Die Feuerwehr in Hämmern wurde alarmiert, weil im Industriegebiet „Alte Papiermühle“ ebenfalls ein Keller vollgelaufen war.

Alles zum Thema Hochwasser, Überschwemmung und Flut

Beim „Jahrtausendhochwasser“ im Juli 2021 waren auch viele Betriebe in Wipperfürth überflutet worden, darunter die Firma Radium. „Dieses Mal wurden wir verschont. Auch wir waren oder sind nervös in Anbetracht des vielen Regens, aber wir sind noch immer nicht im kritischen Bereich“, sagt Markus Gosse, Co-Geschäftsführer des Lampenherstellers.

Ähnlich war die Situation bei Voss. Das Hochwasser habe keine Schäden verursacht. Zu Übungszwecken wurden Pumpen und weiteres Notfallequipment bereitgehalten, der Pegelstand der Wupper permanent beobachtet. Aus dem großen Schaden im Sommer 2021 habe man gelernt und daraus Schutzmaßnahmen abgeleitet, hieß es.

Hochwasser in Lindlar: Mehrere überflutete Straßen

Auch in Lindlar spitzte sich die Situation am Donnerstag zu: Die Straße „Am Höfchen“ in Brochhagen ist wegen Überflutung gesperrt, ein Gebäude ist dort vom Hochwasser bedroht – der Bauhof stellte Sandsäcke zur Verfügung. Gesperrt wurde auch die L 302 bei Neuremscheid.

Auch in der Ortslage Hoffstadt wurde eine Straße überflutet, weil die Einmündung eines Siefens verstopft war. In Höhe der Borromäusstraße 38 droht Wasser aus einem Siefen ins Gebäude zu laufen. In Hartegasse lief ein Keller voll. Die Feuerwehr aus Lindlar und Frielingsdorf kam insgesamt auf vier Einsätze.

Überschwemmungen in Wipperfürth und Lindlar: Der Wupperverband ist gefragt

Beim Wupperverband laufen die Drähte heiß. Aus der Wupper-Talsperre werde mehr Wasser als sonst abgelassen, um mehr Stauraum zu schaffen, hieß es. Ein Problem stellt das Treibgut dar, dass über die Bäche angeschwemmt wird und Überläufe verstopfen kann.

Eine akute Hochwassergefahr bestehe nicht, betonte der Verband. Über das Hochwasserportal sind viele weitere Informationen abrufbar.

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