Für den ErnstfallLindlar beschafft drei Notstromaggregate

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Strommasten einer Überlandleitung im nächtlichen Licht.

Falls die Stromversorgung zusammenbricht, sollen in Lindlar Notstromaggregate helfen.

Was passiert, falls im Winter der Strom großflächig ausfällt? Um für alle Fälle gerüstet zu sein, hat die Lindlarer Verwaltung beantragt, drei zusätzliche Notstromaggregate zu kaufen. Der Haupt- und Finanzausschuss hat die offenen Fragen diskutiert.

Um im Notfall handlungsfähig zu sein, hat die Lindlarer Verwaltung per Eilentscheidung die Anschaffung von drei Notstromaggregaten beantragt. Aufgrund der aktuellen Situation und unvorhersehbarer Wetterereignisse müsse man damit rechnen, dass auch längerfristig der Strom ausfalle. Neben dem Krisenzentrum im Rathaus, für das der Rat im vorigen Monat bereits die Anschaffung einer Notstromversorgung in Höhe von 70.000 Euro bewilligt hatte, sollen die Lennefetalhalle, die Turnhalle in Hartegasse und der Lindlarer Friedhof Notstromaggregate erhalten.

Notstrom für den Lindlarer Friedhof

Mit der Anlage für das Rathaus rechnet die Verwaltung mit Kosten in Höhe von 137.400 Euro. Abzüglich der bereits genehmigten 70.000 Euro blieben noch 67.400 Euro, über die der Haupt- und Finanzausschuss beschließen sollte.

Fachbereichsleiter Gerd Müller erläuterte, warum die drei Standorte ausgewählt wurden und welchem Zweck sie in einem Notfall dienen sollen. In der kleinen Turnhalle, in der Flüchtlinge untergebracht sind, soll mit dem Notstrom vor allem die Heizungsmöglichkeit sichergestellt werden. Die Halle soll auch als Aufwärmmöglichkeit für die Bevölkerung dienen. Diesen Zweck soll auch die Turnhalle in Hartegasse erfüllen. Sie sei ausgewählt worden, weil sie über eine Ölheizung verfüge und damit unabhängig vom Gas sei. Auf dem Friedhof werde eine Netzersatzanlage zur Kühlung von Leichen benötigt, so Müller.

Lindlar nimmt Mittel von der Feuerwehr

Das Geld für die Notstromaggregate soll aus den im Haushalt bereit gestellten Mittel für die Anschaffung eines Feuerwehrgerätewagens genommen werden. 220.000 Euro waren vorgesehen, doch die Anschaffung werde deutlich teurer, so die Verwaltung.

Sven Engelmann von der CDU verwies darauf, wie wichtig es sei im Notfall auf ein funktionierendes System bauen zu können. Die Feuerwehr verfüge über transportable Notstromaggregate. Er regte an, die vorhandenen Fotovoltaik-Anlagen mit Speichertechnik zu versehen. Leasing sei aus Kostengründung keine Option sagte Müller auf Anfrage von Engelmann.

Unklar ist, wo in Lindlar der Treibstoff gelagert wird

Wenn der Vortrag von Gerd Müller schon den Unterlagen beigefügt worden wäre, hätten sich manche Frage schon im Vorfeld beantwortet und man habe einige Diskussionen sparen können, kritisierte SPD-Fraktionsvorsitzender Michael Scherer. Er wollte wissen, wo der für die Aggregate Treibstoff gelagert werde. Einen genauen Ort wollte Gerd Müller öffentlich nicht nennen, er verwies aber darauf, dass sowohl Benzin wie auch Diesel gelagert werden müsse. Auch die Pflegedienste hätte nachgefragt, wie sie im Notfall an Benzin für ihre Fahrzeuge kommen.

Die Notstromaggregate seien erforderlich, so Patrick Heuwes, Fraktionschef der Grünen. Harald Friese, Fraktionschef der FDP wies darauf hin, dass auch die Heizungen der Hallen in Frielingsdorf und Schmitzhöhe mit Heizöl betrieben würden.

Man leiste aktuell, was finanziell möglich sei, so Bürgermeister Dr. Georg Ludwig. Und auch wenn bei großen Katastrophen der Kreis zuständig sei, wolle man eigene Vorsorge treffen, so Beigeordneter Michael Eyer. Bei einer Enthaltung wurde die Eilentscheidung zur Anschaffung einstimmig beschlossen.

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