„Zwei Packungen Taschentücher verbraucht“Menschen aus Rhein-Berg trauern um die Queen

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Rösrather bedient Queen

Die Queen auf dem Petersberg – Bernd Siebertz hat seine ganz persönlichen Erinnerungen an diesen Besuch.

Rösrath/Bergisch Gladbach – Der 20. Mai 1965 hat sich Bernd Siebertz unvergesslich ins Gedächtnis eingegraben: Er hatte die hohe Ehre, Queen Elisabeth II. bei einem Presseempfang im Hotel Petersberg ein Getränk zu reichen, trat in weißer Barmixerjacke, schwarzer Hose, weißem Hemd und Fliege auf die Monarchin zu, dienerte und wartete, bis die Queen das Getränk vom Tablett nahm.

Was im Glas war, weiß Siebertz, der erst jüngst sein Schlafstudio Siebertz in Overath in andere Hände gegeben hat, nicht mehr, auch nicht mehr, ob er nervös war angesichts der wichtigen Aufgabe.

Rösrather erinnert sich an Atmosphäre

Aber er erinnert sich noch gut an die aufgeregte Atmosphäre im Hotel Petersberg beim ersten Staatsbesuch von Queen Elisabeth in Deutschland. „Das werde ich niemals vergessen“, sagt Siebertz, der auch miterlebte, wie zwei Räume im Gewölbekeller des Hotels ausgeräumt wurden, um Platz für das Tafelsilber ihrer Majestät zu schaffen.

„Das Hotel war für vier Tage ihre Residenz, bis sie weiterreiste.“ Königin Elisabeth und ihr Mann Prinz Philipp hätten in der Zimmerflucht 108 bis 112 residiert, mit Blick auf den Rhein und großer Terrasse. „Die Königin und Prinz Philipp wirkten sehr natürlich, bescheiden, gar nicht abgehoben oder arrogant“, erinnert sich Siebertz und gesteht: „An diese Momente würde ich mich auch in 20 Jahren noch erinnern.“

Gladbacherin verfolgte BBC-Nachrichten

Schon seit dem Aufstehen am Donnerstag verfolgte Sandra Schmitz in den Nachrichten (BBC) den Gesundheitszustand der Queen: „Eine wie sie gibt es nicht nochmal.“ Schmitz kommt aus der Gladbacher Partnerstadt Runnymede, bei ihrer Geburt 1942 hieß der Ort noch Egham. Über eine Brieffreundschaft lernte sie ihren späteren Mann kennen, der in der Eifel lebte. Über ein Au-pair-Jahr in Köln verschlug es sie nach Deutschland. Zwei Jahre darauf heiratete das Paar. Seit mehr als 30 Jahren lebt Sandra Schmitz nun in Gladbach.

Sandra und Rolf Schmitz GL

Das Ehepaar Sandra und Rolf Schmitz 2002.

„Ich habe direkt meine Schwester angerufen und innerhalb einer halben Stunde zwei Packungen Taschentücher verbraucht, weil ich so geweint habe“, beschreibt sie ihre Reaktion auf den Tod der Queen.

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Einst sah Schmitz die Königin in Egham, als die Monarchin, unterwegs mit dem Zug nach Windsor, in Egham umsteigen musste. Alle Schulkinder hätten am Bahnsteig auf die Queen gewartet: mit kleinen britischen Fahnen in ihren Händen, um ihr zu winken.

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