15 Prozent weniger als 2017637 neue Wohnungen in Rhein-Berg – IG Bau unzufrieden

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In 2018 wurden weniger Wohnungen gebaut.

In 2018 wurden weniger Wohnungen gebaut.

Rhein-Berg – Unzufrieden mit den Zahlen des Wohnungsbaus im Rheinisch-Bergischen Kreis im Laufe des vergangenen Jahres ist die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau). Kreisweit seien 637 Wohnungen gebaut worden, darunter 234 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Das seien 15 Prozent weniger als im Vorjahr. 97 Millionen Euro hätten die Bauherren dafür investiert, nennt die IG BAU Köln-Bonn weitere Zahlen und beruft sich auf Angaben des Statistischen Bundesamtes.

Diese Bilanz für das Baujahr 2018 habe noch „deutlich Luft nach oben“, meint Mehmet Perisan, Bezirksvorsitzender der IG Bau. Denn es sei entscheidend, was gebaut werde: „Es kommt darauf an, vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen zu schaffen.“ Dazu sei es dringend notwendig, die steuerliche Abschreibung (AfA) im Mietwohnungsbau dauerhaft von aktuell zwei auf drei Prozent zu erhöhen.

„Der Bau braucht eine Perspektive“

Auch die staatliche Förderung des sozialen Wohnungsbaus durch den Bund sei zu gering, kritisiert Perisan. Mit mindestens sechs Milliarden Euro pro Jahr durch Bund und Länder müsste der Sozialwohnungsbau kontinuierlich in den nächsten Jahren unterstützt werden. Der Bund stelle 2019 für den Bau von Sozialmietwohnungen lediglich 1,5 Milliarden Euro zu Verfügung. Ab 2020 würden die Mittel sogar auf eine Milliarde abgesenkt. „Ferner fallen pro Jahr rund 80 000 Sozialwohnungen aus der befristeten Mietpreisbindung heraus – deutlich mehr als in den letzten Jahren neu gebaut wurden“, teilt Perisan mit.

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Die Baubranche müsse die Gewissheit haben, dass aktuelle Investitionen sich auch in fünf und zehn Jahren noch rechnen werden. „Der Bau braucht eine Perspektive. Und die bekommt er durch eine dauerhaft wirksame und verlässliche Förderung“, betont der Bezirkschef. Nur dann würden in der Prozesskette von der Baustoffherstellung bis zur Verarbeitung auf dem Bau, die notwendigen Kapazitäten ausgebaut. Und das bedeute zusätzliche Fachkräfte und sichere Arbeitsplätze.

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