Abo

Zanders InsolvenzBetriebsrenten des Bergisch Gladbacher Unternehmens sicher

Lesezeit 3 Minuten
Zanders Verwaltungsgebäude

Zanders befindet sich im Insolvenzverfahren.

Bergisch Gladbach – Die Mitarbeiter der Firma Zanders, für das Unternehmen ist ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet worden, bangen in erster Linie um ihre Jobs – aber auch um ihre Betriebsrente. Mehrere Zandrianer meldeten sich bei dieser Zeitung, um Informationen einzuholen. Marko Brambach, Vorstand beim Pensions-Sicherungs-Verein (PSV), erklärte die Situation.

Demnach gilt für die arbeitenden Zandrianer, wie auch für die bereits altersbedingt ausgeschiedenen laut Brambach: „Die vereinbarte Betriebsrente ist gesichert – egal wie sich das Insolvenzverfahren bei Zanders auch entwickelt.“ Der PSV garantiert die Auszahlung in voller Höhe.

Einzige Ausnahme: Sehr kurz Beschäftigte

Einzige Ausnahme sind die sehr kurz Beschäftigten, die noch keine „unverfallbare Anwartschaft“ erworben haben. Brambach: „Im Grunde gelten für alle Zandrianer die Regeln, wie bei einem normalen Arbeitgeberwechsel.“ Soll heißen, wer heute Zanders zu einem anderem Unternehmen verlässt, nimmt seine „unverfallbare Anwartschaft“ mit, für die im Zweifel der PSV gerade steht.

Unterschiede gebe es bei der zeitlichen Abarbeitung der Fälle. Wenn das Insolvenzerfahren eröffnet werde, dann würden zuerst die aktuellen Rentner ihre Bescheide und ihr Geld erhalten. Brambach spricht von einer Zeitspanne von drei Monaten nach Eröffnung der Insolvenz. „Weniger Zeit ist auch möglich und wünschenswert.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Wenn die Rentner dann bedient wurden, beschäftige man sich mit der aktiven Belegschaft. Die erhielten einen Anwartschaftsausweis. Durch die zeitlichen Verschiebungen der Bearbeitung würden sich aber keine Veränderungen bei den Leistungen ergeben.

Unklar ist im Augenblick noch, wie mit all jenen Rentnern verfahren wird, die keinen Einspruch für die von Zanders ausgesprochene Kürzung der Betriebsrente eingelegt hatten. Vor dem Arbeitsgericht war diese einseitige Kürzung als rechtlich unhaltbar gekippt worden. Jeder der gegen die Kürzung klagte erhielt wieder die vollen Bezüge.

Was aber ist mit jenen, die nicht geklagt haben? Nach Informationen dieser Zeitung haben auch diese Rentner Hoffnung auf die volle Höhe der Auszahlung. Schließlich wurde die Kürzung ja grundsätzlich für unrechtmäßig erklärt – und darauf könne sich der PSV berufen.

Der PSV ist der größte Gläubiger von Zanders im Insolvenzverfahren. Über zwei Millionen Euro an Betriebsrenten werden von Zanders jährlich gezahlt – der PSV garantiert diese Summe. Verhandlungssache ist, wieviel vom Werk – wenn es weiter bestehen bleibt – gezahlt wird. Es geht um die Quote, mit der sich der PSV zufrieden geben wird.

In vergleichbaren Insolvenzfällen agierte der PSV als ein Gläubiger, der ein großes Interesse am Fortbestand des Unternehmens hat. Zum Vergleich: Andere Gläubiger pochen mehr auf eine möglichst hohe Ausfallquote und achten weniger auf den Fortbestand des Unternehmens. Wie genau der PSV bei Zanders agiert, ist nicht bekannt. Die Verhandlungen laufen.

KStA abonnieren