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„Et Klimpermännche“ Thomas CüpperGladbacher Nachwuchs fürs Hänneschen

Lesezeit 3 Minuten
Lassen die Puppen tanzen: Thomas Cüpper mit der neuen Hänneschen-Figur des „Klimpermännchens“ (r.) und Ludwig Sebus, mit dem Cüpper jüngst das Lied von der Kellerbar neu auflegte.

Lassen die Puppen tanzen: Thomas Cüpper mit der neuen Hänneschen-Figur des „Klimpermännchens“ (r.) und Ludwig Sebus, mit dem Cüpper jüngst das Lied von der Kellerbar neu auflegte.

  • Dies ist ein Text aus unserem Archiv. Er erschien ursprünglich am 17. Januar 2021.

Bergisch Gladbach – Echt jeck. Thomas Cüpper kann sein Glück noch gar nicht fassen: „Das ist in Köln, als würdest Du einen Oscar bekommen“, sagt er und strahlt übers ganze Gesicht. Keine Frage: Das Kölner Hänneschen-Theater hat Nachwuchs bekommen. Und was für einen. Für die neue Puppensitzung ist „Et Klimpermännche“ Thomas Cüpper neu geboren worden – im Miniaturformat und samt Quetsch in der Puppenwerkstatt des Theaters.

Kein Wunder, denn der Titel der neuen Puppensitzung „Zom Laache en d’r Keller“ passt haargenau zum Lied von der Kellerbar, das Thomas Cüpper jüngst mit seinem väterlichen Freund Ludwig Sebus neu bearbeitet und aufgenommen hat – und mit dem die beiden es zudem in die Auswahl der diesmal digitalen Auflage von „Loss mer singe“ geschafft haben.

Zwischen Puppenfahrrädern und Mini-Mülltonnen

„Jetzt aber erstmal ins Hänneschen“, sagt Cüpper und hält Sebus die Tür zu den Puppenspielen am Eisenmarkt in der Kölner Altstadt auf. Drinnen erwartet sie bereits der stellvertretende Intendant, Udo Müller. Er hat die neue Puppensitzung „Zom Laache en d’r Keller“ inszeniert. „Willkommen bei der Oscar-Verleihung“, sagt er augenzwinkernd und führt die Besucher „hinger de Britz“ – in den Bühnenraum der Puppenspiele. Zwischen Hinterhausfassaden, abgeschlossenen Puppenfahrrädern und Mini-Mülltonnen ist dort ein Treppenabgang zu sehen.

Keine Frage, wohin der führt? „Natürlich in die Kellerbar“, sagt Müller, der seit 30 Jahren auch den Tünnes im Ensemble spielt. Sein Kollege Michael Danz bringt den Nachwuchs: „Et Klimpermännche“ im Miniaturformat. „Un sujar die Quetsch läät sich spille“, sagt Thomas Cüpper und lässt sich von Udo Müller zeigen, wie man die Spielhand der Puppe bedient.

Vorbilder für das Puppenspiel

In der Puppensitzung wird „Et Klimpermännche“ von Puppenspieler Stefan Mertens gespielt, gesprochen – und gesungen. Thomas Cüpper hat schon einen Videoschnipsel von einer Probe gesehen und seiner Frau Cerstin vorgespielt: „Die hat gedacht, das wäre ich“, sagt er strahlend. „Ein toller Mann.“ „Ja, der hat die neue Rolle gleich mit Freude machen wollen“, erzählt Udo Müller, während auch Ludwig Sebus seine Puppe, die sonst von Michael Danz gespielt wird, in die Hand bekommt.

Und da gibt es für die beiden lebendigen Vorbilder der Puppen kein Halten mehr: Sie gehen auf Abstand und fangen an, ihr Duett von der Kellerbar zu singen. A cappella. Hinger d’r Britz. Und sie haben einen Spaß. „Ein tolles Duett“, sagt Müller, nachdem die beide den letzten Refrain gesungen haben.

Weitere Knollendorfbewohner

Ob sie noch ein paar ihrer neuen Knollendorfer Bühnenkollegen „Tach“ sagen wollen? Da lassen sich Thomas Cüpper und Ludwig Sebus nicht lange bitten, folgen Udo Müller in die Puppenwerkstatt, in denen auch ihre Puppen entstanden sind.

An der Wand lehnt noch ein anderer Gladbacher: Hans Hachenberg alias „Doof Noss“ – als Kind für die Kinderstücke des Theaters. „Und der hier hat’s nicht mehr in die diesjährige Puppensitzung geschafft“, sagt Udo Müller und holt die Puppe von SPD-Politiker Karl Lauterbach mit roter Fliege. „Die Sitzung wäre dann zu lang geworden“, sagt Müller schmunzelnd.

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Diese Woche war Generalprobe für das neue Stück, am Wochenende soll es aufgezeichnet werden. Erstmals wird die Puppensitzung nicht im Theater zu sehen sein, sondern ab dem 30. Januar als Internetstream über das Onlineportal www.jeckstream.de zu den Zuschauern ins Wohnzimmer kommen.

Karten zum Preis von 11,11 Euro gibt es bereits. „1500 Karten sind schon verkauft“, freut sich Müller, wenngleich er bedauert, diese Session nicht live spielen zu können: „Das Publikum fehlt schon.“ Das Rezept gegen den Jecken-Blues haben jedoch nicht nur Thomas Cüpper und Ludwig Sebus, sondern jetzt auch das Hänneschen: Einfach mit dem eigenen Haushalt ab und an in die Kellerbar – oder die Puppensitzung digital ansehen.

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