4335 Anfragen in 2021Verbraucherzentrale Bergisch Gladbach warnt vor Telefon-Betrug

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Bergisch Gladbach – Dubiose Energieversorger bereiten den Beratern der Verbraucherzentrale in Bergisch Gladbach zunehmend Sorgen. Schnell seien Verbraucher per Telefongespräch in einen neuen Vertrag geraten, ohne es zu merken. Ein Gespräch reiche den schwarzen Schafen oft schon aus, sagt Brigitte Becker, die Leiterin der Einrichtung. „Auf gar keinen Fall sollte man die Zählernummer nennen oder Abrechnungen übermitteln“, sagt die Expertin.

Mit dieser Zählernummer könnten die Versorger versuchen, in einen neuen Vertrag zu kommen, einen mit höheren Preisen für Strom und Gas. Anschließend erhielten die Betroffenen eine SMS aufs Telefon, mit einer Ja-Nein-Abfrage zum Vertrag. Aus diesen Verträgen wieder herauszukommen, sei schwierig und das Beratungsbedürfnis der Kunden hoch.

Verbraucherzentrale zählt 1700 Rechtsberatungen in 2021

Nach der Pleitewelle einiger Billigheimer der Strombranche beschäftige auch dies die Verbraucherzentrale in erheblichem Umfang, berichtet die Leiterin zum Jahresbericht 2021. Dabei gehe es um die Differenz zwischen den günstigen Preisen im Altvertrag und den höheren des Grundversorgers, zu denen die Kunden wechseln mussten. Diese Differenz müssten die Energieversorger dem Kunden erstatten. So die Position der Verbraucherzentrale.

Trotz Pandemie und Lockdown erreichten die Berater der Verbraucherzentrale 2021 exakt 4335 Anfragen von Kunden. Die meisten per E-Mail oder Telefon. Knapp 1700 Rechtsberatungen habe es gegeben und immerhin 50 Veranstaltungen mit rund 770 Bürgerkontakten. „Verlässlich und direkt für alle Menschen ansprechbar“,sagt Brigitte Becker.

Rentnerin war bei Krankenverscherung falsch eingestuft

Die Verbraucherzentrale habe auf die Pandemie reagiert und das digitale Angebot ausgebaut. Seit dem Herbst 2021 zähle auch die Pflegeberatung zum Service. Hier seien es die Abrechnungen der Pflegedienste und die Arbeit des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen, die von Betroffenen angeführt werden. Oft gehe es dabei um die Einstufung in Pflegestufen.

Ein Dauerbrenner seien nach wie vor die sogenannten „Fakeshops“. Also Betrugsseiten im Internet, die von seriösen Internet-Verkäufern nur schwer zu unterscheiden seien. Becker und ihre Kollegen Stefanie Vogt und Sven Friesen raten, stets nach dem Impressum der Internetseite zu schauen. Auch die Internetsuche nach den Anbietern sei oft hilfreich, Bewertungsseiten würden Aufschluss über die Seriosität geben. „Wenn ein hochwertiges iPhone zum halben Preis zu bekommen ist, sollten man immer hellhörig sein“, sagt die Leiterin der Gladbacher Verbraucherberatung.

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Darauf sind die Verbraucherschützer besonders stolz: 2021 sei es gelungen, eine falsche Einstufung einer Rentnerin in einer Krankenversicherung zu korrigieren. Knapp 5000 Euro flossen zurück, berichtet die Leiterin erfreut.

Telefonaktion Pflegeberatung, Montag, 20. Juni, 11 bis 13 Uhr, mit Honoraranwalt Christof Pallus, erreichbar in der Aktionszeit unter 0157-80590137.

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