Abriss und NeubauEhrgeizige Projekt für die Gemeinschaftsgrundschule Bensberg

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Bergisch Gladbach – Eine Schule abzureißen und neu zu bauen, ist für alle Beteiligten eine logistische Herausforderung.

Bei der Stadtverwaltung ist Schul- und Hochbaudezernent Bernd Martmann zuversichtlich, solch ein ehrgeizige Projekt für die Gemeinschaftsgrundschule Bensberg zu stemmen: Voraussichtlich ab Mitte 2019 will die Stadt das 5,3 Millionen Euro teure Vorhaben angehen.

Damit wird seit etwa 40 Jahren erstmals wieder eine Schule vollständig neu gebaut. Zwischenzeitlich gab es zwar zahlreiche Erweiterungen und Sanierungen, aber keine Lehranstalt, die von der Bodenplatte an neu errichtet wird.

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Bei einem sogenannten „Kick-off“ zum Projektstart informierte Martmann jetzt Lehrerschaft und Elternvertreter über die bevorstehende „Schulbaustelle“. Auch aus der Gladbacher Schulverwaltung, der Hochbauabteilung und Gebäudewirtschaft waren Vertreter eingeladen. Das Fazit der Besprechung: Der Zeitplan steht, die Pläne liegen auf dem Tisch. Für Schulleiterin Karin Cass und ihre Schüler soll der Neubau kein Abenteuer werden. Die Stadt setzt auf Verlässlichkeit.

Warum neu gebaut wird, liegt auf der Hand: Die Gebäude der Schule sind seit Jahren marode, eine Grundsanierung mit Kosten von überschlägig rund drei Millionen Euro nicht rentabel darstellbar. Die Fördermittel aus dem Landesprojekt Gute Schule 2020 eröffnen der Stadt jetzt die Möglichkeit für einen Neubau.

Wie Martmann zum Projektstart erklärte, schaut die Stadt parallel auf die Sanierungsarbeiten an den beiden Otto-Hahn-Schulen im Schulzentrum Saaler Mühle.

Dieser Schulkomplex, nicht weit entfernt von der Gemeinschaftsgrundschule, wird gerade umfassend instand gesetzt, alle Schüler werden in einem großen Containerdorf unterrichtet. Ziehen Gymnasiasten und Realschüler im Jahr 2019 zurück in ihre neuen Schulgebäude, rücken die Grundschüler der Karl-Philipp-Straße vorübergehend in die Containerklassen an der Saaler Mühle ein. Die dann leerstehenden Schulgebäude der Grundschule werden anschließend abgerissen und nach modernen Maßstäben neu gebaut.

Die Erst- bis Viertklässler werden nach den Grundsätzen Montessori-Pädagogik unterrichtet. Es gibt einen jahrgangsübergreifenden Unterricht in sechs Klassen (A bis F), der Montessori-Elternverein ist Träger der verbindlichen Ganztagesbetreuung.

Das Schulgebäude aus den 1970er-Jahren ist hoffnungslos veraltet, die Fassade aus angehängten Waschbetonplatten energetisch unzureichend gedämmt, Heizungsanlage und Elektrik nicht mehr auf neuem Stand, die Fenster teilweise blindgeworden. Viele Fenster lassen sich aus Sicherheitsgründen nicht mehr öffnen, sie sind vom Hausmeister „festgesetzt“ worden. Klare Ansage von Planer Martmann: Das damals gewählte starre Bausystem mit vorgefertigten Raumzellen aus Stahlbeton (System „Variel“) lässt eine Sanierung nicht zu.

Was mit dem Neubau noch kommt, ist eine umfassende Raumerweiterung. Die neue Gemeinschaftsgrundschule wird von anderthalb auf zwei Klassenzüge ausgebaut. Seit diesem Schuljahr müssen Schüler aus Platzgründen in Containerklassen unterrichtet werden, denn ansonsten wären die Schüler nicht mehr unterzubringen. In den nächsten Jahren erwartet die Stadt ein weiteres Wachstum an der Bensberger Schule.

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