Alle fünf Minuten Richtung KölnNeue Pläne für den Nahverkehr in Bergisch Gladbach

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Die S-Bahnlinie 11 auf dem Weg zur Haltstelle Duckterath.

Die S-Bahnlinie 11 auf dem Weg zur Haltstelle Duckterath.

Bergisch Gladbach – Frohe Kunde: Künftig fahren noch mehr Bahnen zwischen Köln und Bergisch Gladbach als bislang gedacht.

Mit dem Bau des zweiten Gleises zwischen Bergisch Gladbach und Köln-Dellbrück sollte ein Zehn-Minuten-Takt für die S-Bahnen eingeführt werden. Für die Pendler wird es noch besser kommen: Der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) wird mit Einführung zweier neuer S-Bahn-Linien den Takt zwischen Bergisch Gladbach und Köln Hauptbahnhof auf annähernd fünf Minuten verdichten; das hat der NVR am Freitag bekanntgegeben.

Neun Bahnen pro Stunde zwischen Köln und Bergisch Gladbach

Damit werden zu den Hauptverkehrszeiten neun Bahnen pro Stunde und Richtung fahren. Derzeit sind es drei, das Bahnangebot verdreifacht sich somit. Die eingleisige Strecke sorgt häufig für Zugausfälle und Verspätungen, im eingleisigen Korridor zwischen Dellbrück und Bergisch Gladbach darf immer nur eine S-Bahn fahren, oft enden die Bahnen in Dellbrück und Reisende müssen 20 Minuten auf die nächste Bahn warten.

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Neben der Stammstrecke S11 (Berg. Gladbach - Köln - Düsseldorf) wird künftig die neue Linie S10 (Köln-Worringen - Bergisch Gladbach) und die Linie S14 (Köln-Nippes - Bergisch Gladbach) verkehren, die S14 wochentags von 6 bis 9 und 16 bis 19 Uhr. Mit einem attraktiveren Angebot würden noch mehr Menschen auf die Schiene umsteigen, hofft NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober.

Täglich 14.000 Pendler Richtung Köln

Für Pendler aus Rhein-Berg sollte die Taktverdichtung ein „gutes Argument“ sein, um das Auto stehen zu lassen. Täglich pendelten über 14 000 Menschen von Bergisch Gladbach aus nach Köln. „So viele wie aus keiner anderen Stadt.“ Das S11-Projekt ist für den Nahverkehr Rheinland ein wesentlicher Teil des geplanten Knoten-Ausbaus rund um den Hauptbahnhof Köln.

Allerdings hat das Angebot eine große Unbekannte: Weder Nahverkehr Rheinland noch Deutsche Bahn können derzeit seriös sagen, wann das zweite Gleis gebaut wird. Die Vorplanung ist abgeschlossen, derzeit steht die Entwurfsplanung vor dem Abschluss. 2022 soll das Planfeststellungsverfahren mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger beginnen. Kein Akteur könne jedoch verbindlich sagen, welchen Zeitraum das Verfahren benötige, betont NVR-Sprecherin Jessica Buhl.

Die weiteren Pläne für den Nahverkehr rund um Bergisch Gladbach

Für den Bahnhof Bergisch Gladbach steht bereits fest, dass er drei Bahnsteigkanten mit vier Bahnsteigen bekommen wird. Eine S-Bahn soll für Reisende immer bereit stehen zur Abfahrt, die S-Bahnen sollen alle mit WC ausgestattet und zum Teil nachts auf einem separaten Gleisanschluss gereinigt werden. Der Haltepunkt Duckterath erhält einen zweiten Bahnsteig, sämtliche Bahnhöfe an der Strecke werden barrierefrei ausgebaut.

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Mit Millionenaufwand passt die Stadt Bergisch Gladbach die Brückenbauwerke an, die Überführung Buchholzstraße wird mit einer Spannweite von 58 Metern neu gebaut und erhält einen neuen Straßenanschluss (derzeit in Prüfung), zwei weitere Bahnüberführungen im Stadtteil Gronau werden in Breite und Höhe ausgebaut.

In der Stadtmitte zwischen Jakobstraße und Stationsstraße, Höhe Radstation, wird es eine neue Überführung für Fußgänger und Radler geben, als platzsparende Version weitestgehend ohne Treppenstufen und mit drei barrierefreien Aufzügen ohne Rampe. Dass der Bahnübergang Tannenbergstraße wegen des dichten Bahnverkehrs geschlossen wird, steht bereits fest. Zum Park-and-Ride-Platz in Duckterath, dem einzigen an der Strecke, gibt es Überlegungen der Stadt, ihn oberirdisch für Stelzenwohnungen zu nutzen.

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