Bergisch GladbachArbeiter-Samariter-Bund zieht um und baut Gebäude mit Tagespflege

Lesezeit 3 Minuten
Die Bauarbeiten an der unteren Hauptstraße in Bergisch Gladbach haben begonnen.

Die Bauarbeiten an der unteren Hauptstraße in Bergisch Gladbach haben begonnen.

Bergisch Gladbach – Die Reisezeit ist jetzt vorbei. Dennoch sitzen die rund 20 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Arbeiter-Samariter-Bunds in ihrer Hauptgeschäftsstelle des Regionalverbands Bergisch Land an der Hauptstraße 86 buchstäblich auf gepackten Koffern, wie Pressesprecher Marco Wehr berichtet. Alle ziehen um, allerdings nicht sehr weit: Ab etwa Mitte November werden die ASB-Mitarbeiter für etwa zwei Jahre in den Räumen des Heider-Verlags auf der Paffrather Straße 102 zu finden sein.

Nach den Veränderungen im Hause Heider gibt es dort genügend Platz für die Verwaltung des Arbeiter-Samariter-Bundes. Auch die Besucher des Sozialverbands sollen in nächster Zeit den Standort an der Paffrather Straße ansteuern.

Der Grund des vorübergehenden Umzugs: Der Sozialverband modernisiert und baut seine Niederlassung in Bergisch Gladbach um. Investiert wird am Standort eine Millionensumme, nach dem ersten Spatenstich wird bereits gebaut. Das neue Gebäude und die Modernisierungen der Geschäftsstelle („Willibald-Seifert-Haus“) orientieren sich an den neuesten Baustandards.

In Bergisch Gladbach entsteht eine Tagespflege für 14 ältere Menschen

Froh ist Anne Paweldyk, die langjährige Geschäftsführerin des ASB-Regionalverbands, dass ein neues Angebot auf dem Gelände an der Hauptstraße entstehen wird: eine Tagespflege für 14 ältere Menschen, gezielt an den Bedürfnissen von an Demenz erkrankten Menschen orientiert. Morgens werden die Senioren daheim abgeholt vom Arbeiter-Samariter-Bund und bis zum späten Nachmittag betreut. Angehörige werden in der Zwischenzeit von der herausfordernden Pflegeaufgaben entlastet.

Der Arbeiter-Samariter-Bund ergänzt damit seine vielfältigen ambulanten Angebote. Möglichst lange sollen die Senioren in den eigenen vier Wänden und in der vertrauten Umgebung leben, sagt Anne Paweldyk. Das Angebot sei gerade in der Stadtmitte von Bergisch Gladbach wichtig: „Hier im Zentrum schließen wir damit eine Lücke.“

Stadt ist froh, dass der ASB in Bergisch Gladbach investiert

Aber es sind nicht nur die Demenz-Erkrankten, die der Arbeiter-Samariter-Bund ansprechen möchte. Es geht auch um die Einsamkeit, die viele Menschen im Alter umgibt: Die Kinder wohnen weit weg, Freunde sind verstorben. Viele ältere Menschen, die noch fit seien, würden gerne Unterhaltung haben und den Tag mit anderen verbringen, zitiert der Arbeiter-Samariter-Bund Martina Odenthal vom städtischen Seniorenbüro. „Vereinsamung ist ein großes Problem.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Innerhalb der Stadtverwaltung herrscht große Erleichterung, dass der Sozialverband in Bergisch Gladbach investiert. Von einem „zusätzlichen attraktiven Angebot“ für die Senioren spricht die zuständige Fachbereichsleiterin Sabine Hellwig. Als wichtige Ergänzung zu den stationären Angeboten wertet der städtische Beigeordnete Ragnar Migenda das Engagement des Verbands.

Der Regionalsitz in Bergisch Gladbach ist zentrale Anlaufstelle des Arbeiter-Samariter-Bundes weit über die Kreisstadt hinaus. Bis in die bergischen Großstädte Solingen und Wuppertal greift der Regionalverband aus, der zudem ein wichtiger Arbeitgeber der Region ist. Allein in Bergisch Gladbach hat der ASB 120 Beschäftigte.

KStA abonnieren