Bundestagswahl Rhein-BergBriefwahlquote so hoch wie nie zuvor – Was jetzt wichtig ist

Lesezeit 3 Minuten
Briefwahl Symbolbild 220921

Briefumschläge bei einer Wahl. (Symbolbild)

Bergisch Gladbach – So viele Menschen wie nie zuvor wollen bei der Bundestagswahl per Brief abstimmen: Gladbach hat die 50-Prozent-Marke schon fast geknackt: Stand Mittwochmorgen haben 39.194 Gladbacher Briefwahl beantragt, ein Rekordwert. Das sind 46,8 Prozent aller 83.753 Wahlberechtigten in der Stadt. Und deutlich mehr als bei der Bundestagswahl vor vier Jahren. Damals gaben in der Kreisstadt 28.897 Wähler (34,5 Prozent) ihre Stimme per Briefwahl ab.

Was zu beachten gilt, wenn Briefwähler ihre Entscheidung jetzt drei Tage vor der Wahl noch nicht getroffen haben, erklärt Frank Bodengesser, Leiter des städtischen Wahlbüros: „Briefwahl ist zwar noch bis Freitag, 18 Uhr, möglich. Aber ab dem heutigen Donnerstag sollte eins der drei Direktwahlbüros aufgesucht werden.“ Es sei sonst nicht sicher, dass die Wahlunterlagen per Post noch rechtzeitig ankommen.

Wahlbriefe nur noch in Rathäusern abgeben

Der allerletzte Termin, den Wahlbrief abzugeben, ist am Wahlsonntag, 18 Uhr. Die roten Briefe können in die städtischen Briefkästen eingeworfen werden: Rathaus Stadtmitte, Konrad-Adenauer-Platz 1; Rathaus Bensberg, Wilhelm-Wagener-Platz; Stadthaus Konrad-Adenauer-Platz 9 sowie Wahlbüro Zentrale, Scheidtbachstraße 23.

Alles zum Thema Bensberg

„Wahlbriefe, die nicht bis 18 Uhr beim Wahlbüro eingehen, werden nicht berücksichtigt“, sagt Bodengesser. Diese Regelung gilt grundsätzlich in allen Kommunen: Wahlbriefe können dort nur noch in den Rathäusern abgegeben werden.

Keine 3-G-Regelung, aber Maskenpflicht

Das Briefwahlaufkommen ist in Katterbach/Schildgen mit bis zu 55 Prozent am höchsten und in Gronau/Heidkamp mit 25 Prozent am niedrigsten. Bodengesser hat aber nach Gesprächen mit Erst- und Jungwählern das Gefühl, dass bei ihnen das Interesse an einem Eventcharakter des Wahltages wieder steige: „Es wird wieder wichtiger, am Wahltag ins Wahllokal zu gehen.“

In den 119 Wahllokalen in der Stadt für die Urnenwahl gilt Maskenpflicht und 1,50 Meter Mindestabstand. Die 3-G-Regel werde am Sonntag nicht kontrolliert, sagt Bodengesser. Wählen kann aber am 26. September nur, wer in einem Wählerverzeichnis steht und nicht bereits durch die Beantragung eines Brief-Wahlscheins gesperrt ist.

9570 mal schon in Direktwahlbüro gewählt

Verloren gegangene Wahlbriefe werden nicht ersetzt. Wenn die Wahlunterlagen einen Wähler nicht erreicht haben, können diese noch bis Samstag, 12 Uhr zugestellt werden. Dies muss dem Wahlbüro bis Samstag 12 Uhr unter der E-Mail Adresse mitgeteilt werden, erklärt Bodengesser.

Das könnte Sie auch interessieren:

In Ausnahmefällen wie einer plötzlichen Erkrankung kann auch noch bis Sonntag, 15 Uhr, ein Wahlschein beantragt werden. Dies muss dem Wahlbüro durch ein ärztliches Attest mitgeteilt werden.

„Immer nach einem Triell oder einer öffentlichen Debatte ist das Interesse an den Direktwahlbüros gestiegen,“ haben Bodengesser und sein Team festgestellt: So kamen am Montag über 300 Besucher in die Stadtmitte, fast 250 nach Refrath und fast 200 nach Bensberg. Insgesamt haben bis Dienstagabend bereits 9570 Wähler in den Direktwahlbüros ihre Kreuzchen gemacht.

Briefwahl in Rhein-Bergs Kommunen

Grundsätzlich gilt für alle Kommunen: Der Wahlbrief muss bei der auf dem Wahlbriefumschlag angegebenen Anschrift spätestens am Wahlsonntag bis 18 Uhr vorliegen.

Overath: Bei der Bundestagswahl 2017 gab es 5438 Briefwähler, aktuell haben sich 9266 der 20 605 Wahlberechtigten für die Briefwahl entschieden – das sind 44,9 Prozent der Wahlberechtigten.

Kürten:  Von 15700 Wahlberechtigten forderten mehr als 7000 Personen Wahlscheine für die Briefwahl an, das entspricht einem Anteil von knapp 46 Prozent. Ein großer Sprung: Vor vier Jahren waren es noch 26,5 Prozent.

Odenthal: Mit 5707 Briefwählern liegt der Anteil der Briefwähler bei 46 Prozent. 2017 waren es 30,7 Prozent.

Rösrath:  Von den 21.883 Wahlberechtigten haben bisher 9688 einen Briefwahlantrag gestellt. Das sind rund 44,3 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2017 lag der Briewähleranteil noch bei 26,6 Prozent: 5680 Wahlberechtigte stellten damals einen Antrag. (red) 

KStA abonnieren