Abo

Bergisch GladbachFeuerwehr seit sechs Monaten ohne Chef

Lesezeit 2 Minuten
Jörg Huppatz

Jörg Huppatz

Bergisch Gladbach – Seit sechs Monaten ist die Feuerwehr in Bergisch Gladbach ohne Feuerwehrchef. Zum 1. Februar 2018 hatte der ehemalige Chef Jörg Huppatz die Kreisstadt verlassen, um wenig später als Potsdamer Feuerwehrchef seinen Dienst in der brandenburgischen Hauptstadt anzutreten.

Dort hat Huppatz allerdings nach fünf Monaten das Handtuch geworfen und arbeitet jetzt in Leverkusen. Seit diesem Februar wird die Bergisch Gladbacher Feuerwehr kommissarisch vom stellvertretenden Wehrleiter Jörg Köhler geführt.

Die Verzögerungen in der Besetzung der vakante Position seien nicht grundlos. Interne Erwägungen und Überlegungen in der Verwaltung seinen dafür verantwortlich, so die Stadt. „Zum Beispiel ist noch nicht klar, ob die Stelle intern oder extern ausgeschrieben werden soll“, antwortete Stadtsprecher Martin Rölen auf die Frage, warum bis heute noch nicht einmal eine Stellenausschreibung platziert wurde. Bürgermeister Lutz Urbach sei im Urlaub und werde nach den Sommerferien aktiv werden.

Aktuell „keine Probleme“

Die Erfahrungen der Vergangenheit mit Neubesetzungen der Position des Feuerwehrleiters zeigen, dass ab dem Tag der Stellenausschreibung zumindest ein halbes Jahr mit der Suche ins Land gehen wird – außer, Stadt und Kreisbrandmeister haben schon einen Kandidaten im Auge. Dies wollte die Stadt zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren. „Wir haben aktuell keine Probleme. Wir haben jetzt einen guten Stellvertreter, der kommissarisch leitet“, sagt Rölen. Kreisbrandmeister Wolfgang Weiden bestätigte die Aussagen der Stadt.

Die Stadt Potsdam hat nun ein ähnliches Problem wie Bergisch Gladbach. Huppatz ist weg, und auch dort wird ein neuer Feuerwehrchef gesucht. Seit dem 1. August 2018 hat Huppatz seinen Arbeitsplatz bei der Firma Currenta in Leverkusen. Dies bestätigte Huppatz dieser Zeitung. Seine Position im Leverkusener Unternehmen wollte er allerdings nicht mitteilen und zu den Vorgängen nichts mehr sagen. Aus Feuerwehrkreisen war zu hören, dass er im Krisenstab des Chemie-Giganten eine Position besetzt.

„Wir wissen nicht, warum er gegangen ist“

„Wir haben Herrn Huppatz von Seiten der Stadt Potsdam jegliche Unterstützung gegeben, damit er hier heimisch wird “, sagt ein Sprecher der Potsdamer Verwaltung. Sowohl bei der Suche nach Kita-Platz, Schulen für die Kinder und einer geeigneten Wohnunterkunft für die Familie habe man alle Anstrengungen unternommen. Der Pressesprecher: „Wir wissen letztendlich nicht, warum Herr Huppatz gegangen ist, wollen dazu auch nichts sagen.“

Allerdings habe er in seiner Potsdamer Zeit mehrfach geäußert, er habe ein neue Stelle in Aussicht. „Wir haben ihm dann eine Frist gesetzt und um eine Entscheidung gebeten“, sagt der Sprecher. Huppatz entschied sich zu gehen. (dpa)

KStA abonnieren