Bergisch GladbachGerade fertiggestellte Odenthaler Straße wird für Erdgas aufgerissen

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So sah es bis zum Beginn der Weihnachtszeit in der Odenthaler Straße zwischen den Einmündungen Laurentiusstraße und Mühlenberg aus. Jetzt gibt es davon einen Nachschlag.

So sah es bis zum Beginn der Weihnachtszeit in der Odenthaler Straße zwischen den Einmündungen Laurentiusstraße und Mühlenberg aus. Jetzt gibt es davon einen Nachschlag.

Bergisch Gladbach – Gerade mal drei Monate konnten Anlieger und Nutzer der Odenthaler Straße genießen, dass der Verkehr auf einer von Gladbachs wichtigsten Durchgangsstraße reibungslos und staufrei floss. Jetzt wird sie wieder dicht gemacht.

Nach drei Jahren Baustelle, Stillstand und Umleitung wegen des Hochwasserschutzkanals und der Verlegung des Hebborner Bachs wurde die Straße kurz vor Weihnachten erst freigegeben, mit niegelnagelneuer Asphaltdecke. Jetzt wird sie wegen der Erdgasumstellung wieder aufgerissen: In vier bis fünf Wochen sollen die Arbeiten beginnen, geschätzte Bauzeit vier Monate, also von März bis Juli.

Michael Zalfen fassungslos

Vize-Bürgermeister Michael Zalfen (SPD) war ziemlich fassungslos, als die Maßnahme am Dienstag im Verkehrs- und Infrastrukturausschuss vorgestellt wurde: „Seit wann wissen Sie das, dass sie die Straße da aufmachen müssen? Dieser Stadtteil ist in den letzten Jahren durch Baustellen und Verkehrsprobleme massiv belastet gewesen. Gerade haben wir alles zugemacht. Hätte man das denn nicht zusammen machen können?“

Stephan Pütz, Projektleiter der Erdgasumstellung, die von der Rheinischen Netzgesellschaft betrieben wird, argumentierte mit Planungszweiträumen: „Seit zwei Jahren sind wir da dran. In 2017 wurde klar, dass wir Bergisch Gladbach nicht in einem Zug umstellen können. Seit Anfang 2018 wissen wir, dass wir deswegen diese Trennmaßnahme im Bereich Laurentiusstraße/Im Broich/Odenthaler Straße durchführen müssen. Seitdem laufen die Planungen und Ausschreibungen dafür. Wir sind gerade dabei den Unternehmer zu beauftragen.“

Erdgasversorgungsgebiet zerfällt in zwei Teile

Das Erdgasversorgungsgebiet der Kreisstadt zerfällt in zwei Teile: einen nordwestlichen, der 2020 vom holländischen Leichtgas auf das neue Hochbrennwertgas umgestellt werden soll, und das restliche Stadtgebiet, das erst 2023 folgt. Für den Zwischenzeitraum müssen die beiden Versorgungsbereiche physikalisch getrennt werden.

Im unteren Bereich der Straße Am Broich an der Seite zum Rosengarten hin, wo sich derzeit ein Parkstreifen und ein Standplatz für Altglas-und Altkleidersammelcontainer befindet, muss eine Verteilnetzstation errichtet werden (vom Kaliber eines Trafohäuschen: Grundfläche drei Meter mal 1,40 Meter). Außerdem müssen Rohrleitungen neu verlegt werde, weil die alten Leitungen nicht groß genug dimensioniert sind. „Wir könnten sonst Gladbach ab Temperaturen von einem Grad minus nicht mehr mit Gas versorgen“, bedauert Pütz.

Eine von drei Spuren benötigt

Für die Bauarbeiten wird eine von den drei Spuren auf der Odenthaler Straße benötigt. Die Straße Am Broich wird zur Einbahnstraße mit Fahrtrichtung Laurentiusstraße. In der Laurentiusstraße werden sich zwei Bautrupps vom Rathaus und vom Schlöm aufeinander zu bewegen um die Leitungen und die Hausanschlüsse zu erneuern. Im Bereich zwischen Rathaus und Marienberg-Garage kann es auch zu einer Vollsperrung kommen. Nachtarbeiten und Wochenendarbeiten sind vorgesehen, um die Baustelle möglichst schnell abzuwickeln.

Besonders intensiv sollen die Osterferien genutzt werden, weil dann das Verkehrsaufkommen und damit die Beeinträchtigungen geringer sind. Eine Umstellung der ganzen Stadt in einem Sommer ist nicht möglich, weil die Betreiber der Ferngasnetze nur zwei der fünf Übergabestationen, die im Stadtgebiet das Gas an das Mitteldrucknetz weiterleiten, 2020 auf das neue Hochbrennwertgas umrüsten können.

„Wir haben auf eine Vollsperrung der Straße Am Broich wegen der dortigen Grundschule verzichtet, weil das beim Bringen und Abholen der Kinder zu chaotischen Zuständen führen würde“, erklärt Pütz.

Die neue Gasverteilstation neben der Schule soll in den Randgebüschen des Rosengartens verschwinden: „Die Altkleidercontainer da sind auf jeden Fall ein größerer Schandfleck“, so ein Mitarbeiter der Stadt zur optischen Qualität.

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