Abo

Bergisch GladbachMohnweg-Hallenbad wird mit großen Bahnen ausgestattet

Lesezeit 3 Minuten
Das Hallenbad im Mohnweg soll umgebaut werden.

Das Hallenbad im Mohnweg soll umgebaut werden.

Bergisch Gladbach – Über die gute Nachricht freuen sich die Schwimmvereine und Schulkinder, die im Hallenbad am Mohnweg in Refrath trainieren und Schwimmunterricht erhalten: Der Neubau soll mit vier Bahnen in einer Länge von 25 Metern ausgestattet werden. Der Beschluss im Ausschuss für Finanzen und Liegenschaften fiel einstimmig aus. Bisher war im Wirtschaftsplan der Bäder GmbH lediglich ein kleines Bad mit kurzen 15-Meter-Bahnen eingeplant. Wie viel teurer das Projekt nun wird, steht noch nicht fest.

„Wir haben immer schon gesagt, wenn schon ein Neubau, dann muss man Nägel mit Köpfen machen“, sagt Johannes Wenzel, Vorsitzender des Schwimmvereins Bergisch Gladbach. Der Beschluss wecke bei allen in seinem Verein Zustimmung. Damit werde etwas angestoßen, das jahrelang eingespart wurde: der Zugang zu Wasser. 25-Meter-Bahnen ermöglichten es, dass alle Gruppen des Schwimmvereins in der Halle am Mohnwegtrainieren könnten – „auch die Erwachsenen und nicht nur kleine Kinder.“ Heinz Kelzenberg, Vorsitzender des TV Refrath verweist vor allem auf die Schwimmkurse, die wichtig seien, dass Kinder schwimmen lernen: „Wir freuen uns über mehr Wasserfläche.“ Das Hallenbad Mohnweg wird zudem von sieben Schulen Grundschulen genutzt.

Im Kern identische Anträge

Das Schwimmbad sei sowohl für das Schulschwimmen als auch für die Schwimmausbildung unersetzbar, lautet auch das Hauptargument der Freien Wähler sowie der Ampelkoalition (Grüne, SPD, FDP) in ihren beiden im Kern identischen Anträgen, beim Neubau die große Lösung mit 25 Meter-Bahnen zu realisieren. Die höhere Investition in das Hallenbad hat aber zur Konsequenz, dass sich der Gewinn der städtischen Bäder GmbH und damit das Ausschüttungspotenzial der Gewinne an den städtischen Kernhaushalt zur Finanzierung anderer Projekten reduziert, wie Harald Schäfer, Leiter des Fachbereichs Finanzen,erläuterte. Auf Anregung der Freien Wähler prüft die Bäder GmbH, ob durch den Bau im Baukastenprinzip, Kosten reduziert werden können. Ein solches Bad, montiert aus Fertigbauelementen, ist günstiger, weil kostspielige Tiefbauarbeiten entfallen. Das Bad wird ebenerdig gebaut, das Becken befindet sich in der ersten Etage.

Für die kleine Bad-Variante mit 15-Meter-Bahnen in konventioneller Bauweise hatte eine Berechnung der Bädergesellschaft Kosten in Höhe von 5,7 Millionen Euro ergeben. Ein Zuschuss aus einem staatlichen Fördertopf wurde bisher abgelehnt. Die Stadtverwaltung beabsichtigt, einen neuen Versuch zu starten. In den Haushaltsentwurf für das Jahr 2021 sollen 270 000 Euro eingestellt, in den folgenden Jahren sind es jeweils 540 000 Euro . Reduziere sich der Investitionsbedarf, könnten die nicht benötigten Mittel intern gesperrt werden, sagte Schäfer.

Das könnte Sie auch interessieren:

Wäre es nach der CDU gegangen, hätten das Mohnweg-Schwimmbad statt vier sogar acht Bahnen in einer Länge von 25 Metern bekommen sollen. Der Antrag, gestellt von Harald Henkel, wurde aber nur vom AfD-Vertreter unterstützt. Abgesehen von den noch höheren Kosten, wäre das Bad doppelt so groß geworden. Vom Schulhof der benachbarten Verbundschule Mitte-Nord wäre wohl nicht mehr viel übrig geblieben.

Das Schwimmbad am Mohnweg gilt seit über zehn Jahren als Sanierungsfall. Seit Frühjahr 2020 ist es geschlossen. Nicht nur wegen der Corona-Pandemie, sondern vor allem weil sich die Bausubstanz der Schwimmhalle als zu marode für den Betrieb erwies.

KStA abonnieren