Mysteriöser Leichenfund72-Jähriger starb in Gladbach nach Überfall an Herzinfarkt

Lesezeit 2 Minuten
1491D6003CDDB4A1

Symbolbild

Bergisch Gladbach – „Wir sind uns sicher, dass der aufgefundene Tote  der Räuber war“, sagt Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer am Freitag  zu den weiteren Ermittlungen nach dem mysteriösen Leichenfund in Hebborn. Wie berichtet war dort am Donnerstagmorgen ein 72-jähriger Mann leblos an einem Auto mit laufendem Motor gefunden worden, kurz nachdem  offenbar dieser Mann ein Ehepaar  überfallen hatte.

Bei dem Überfall, bei dem der 72-Jährige zunächst geklingelt hatte und – als ihm geöffnet wurde – die Tür aufgedrückt hatte, war es zu einem Handgemenge gekommen, in dessen Verlauf der 76-jährige Hausbewohner schwere Gesichtsverletzungen erlitten hatte und der 72-Jährige schließlich geflüchtet war. 

Nur bis zum Auto gekommen

Offenbar kam er nur noch bis zu seinem Auto, wo er an einem Herzinfarkt starb. Dass er daran gestorben sei,  habe die Obduktion ergeben, so Oberstaatsanwalt Bremer im Gespräch mit dieser Zeitung.

Wie die  Ermittlungen ergeben haben, kannten sich die Überfallopfer und der 72-Jährige offenbar. Allerdings habe der 72-Jährige sein Aussehen stark verändert, um nicht erkannt zu werden, hieß es aus Ermittlerkreisen. Warum er den 76-jährigen ehemaligen Pädagogen und seine 73-jährige Ehefrau überfallen hat? „Wahrscheinlich waren Geldsorgen der Hintergrund“, so Oberstaatsanwalt Bremer.

Fremdverschulden ausgeschlossen

Nachdem die Ermittlungen der Kölner Mordkommission ein Fremdverschulden beim Tod des 72-Jährigen ausgeschlossen haben und Staatsanwaltschaft wie Polizei nicht von weiteren Beteiligten ausgehen, ist der Fall wieder an die Kreispolizeibehörde in Bergisch Gladbach zurückgegeben worden. Eine Hauptverhandlung  zum Raubüberfall werde es nicht geben können, da der Tatverdächtige nicht mehr lebe, so Oberstaatsanwaltschaft Bremer. 

Der 76-Jährige war nach dem Überfall wegen seiner Gesichtsverletzung stationär im Krankenhaus behandelt worden.

KStA abonnieren