Bergisch GladbachPremiere von Don Giovanni – „Wir können auch große Oper“

Lesezeit 2 Minuten
Don_Giovanni_Leporella-Arie_©_Gisela_Schwarz

Don Giovanni in Bergisch Gladbach

Bergisch Gladbach – Mozarts Oper „Don Giovanni“ und die Inszenierung von Roman Salyutov und Tanja Heesen-Nauroth im Theater Bergischer Löwe sind Stadtgespräch. Tatsächlich ist es erstaunlich, was das Team um den Dirigenten und die Regisseurin in fast drei Jahren Vorarbeit auf die Bühne gebracht haben am Wochenende.

Samstag Premiere, am Sonntag eine weitere Vorstellung, die auch die Stadträte, Bürgermeister Lutz Urbach und Landrat Stephan Santelmann erlebten. „Das ist die Renaissance von Oper und Theater in Bergisch Gladbach“, jubelte Salyutov auf der Bühne, umringt von der großen Schar der Mitwirkenden. „Wir können auch große Oper. Das geht nicht nur in Köln, München oder Berlin. Auch wir sind Theaterstadt.“

Und damit sprach er direkt Politik und Verwaltung an, bat inständig, die Kulturarbeit unter dem Posten „freiwillige Ausgaben“ im Etat des Stadtsäckels laufen zu lassen. Diese Kasse ist nämlich sehr spärlich bestückt angesichts des Haushaltssicherungskonzepts.

Eigenproduktion könnte Aushängeschild werden

Besonders bitter war für Roman Salyutov, dass er aus dem schmalen Budget für die Mozart-Oper auch noch die Miete für das Theater im Bürgerhaus Bergischen Löwen zahlen musste. Dabei könnte sich die erste Eigenproduktion als Aushängeschild für die Kreisstadt entwickeln. Schon jetzt fand sie viel öffentliches Interesse in den Print- und digitalen Medien sowie im WDR. Und das Bergisch Gladbacher Sinfonieorchester hat sich unter der Leitung von Roman Salyutov längst nicht nur in der Region einen guten Namen erworben.

Das könnte Sie auch interessieren:

Nur durch die Unterstützung der Sponsoren und der Mitwirkung vieler Ehrenamtler konnte das ehrgeizige Projekt überhaupt durchgeführt werden. Mit einem Etat im „unteren fünfstelligen Bereich“, wie Salyutov am Sonntagabend berichtete.

Wie sehr Gladbachs Bürgermeiter Lutz Urbach das Engagement von Salyutov zu schätzen weiß, bewies er nach dem Finale: Flotten Schrittes ging er auf die Bühne, blieb vor dem jungen Dirigenten stehen, verneigte sich und kniete vor ihm nieder.

KStA abonnieren