Bergisch Gladbach trotzt CoronaVeranstalter stellen elf Kultur-Events auf die Beine

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Die Macher des Kulturfestivals mit Roman Salyutov (l.) und Geiger Ori Wissner Levy (M.), Solist des Silvesterkonzerts im Löwen.

Die Macher des Kulturfestivals mit Roman Salyutov (l.) und Geiger Ori Wissner Levy (M.), Solist des Silvesterkonzerts im Löwen.

Bergisch Gladbach – Voller Elan blickt Roman Salyutov in die Zukunft. Wie alle Künstler ist der Bergisch Gladbacher Kulturmanager arg gebeutelt vom Corona-Lockdown und den daraus folgenden Veranstaltungsauflagen. Dennoch kann der Leiter des Bergisch Gladbacher Sinfonieorchesters jetzt einen Spielplan für den Rest des Jahres präsentieren, „der praktisch genau so ist, wie wir es vor der Krise geplant haben“, wie er sagt. Ganze elf Veranstaltungen sind im Angebot des Musik- und Kulturfestivals, dessen künstlerischer Leiter Salyutov ist – vom Open-Air auf der Waldbühne bei Pütz-Roth bis zum Silvesterkonzert mit Wiener Klassik im Bergischen Löwen.

Musiker proben wegen Virus im Freien

Möglich ist das unter anderem deshalb: „Wir haben mit dem Orchester schon im Mai wieder mit den Proben angefangen, bestimmt als eines der ersten bundesweit,“ berichtet der Pianist. Geprobt wird in Gruppen, in den verschiedensten Räumlichkeiten und ganz oft draußen. Salyutov: „Wir hatten Glück, dass es mittwochs, an unserem Probenabend, nie geregnet hat.“ So fühlen sich die Musiker – etwa zwei Drittel sind an Bord – gut gerüstet, um wieder vor Publikum zu treten. „Wir suchen jede Gelegenheit,“ versichert Salyutov, und das nicht nur aus finanziellen Gründen, „sondern weil wir bereit sind und es können“.

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Ausdrücklich lobt Salyutov die große Unterstützung aus der Stadt: „Es waren immer helfende Hände da, aus dem Förderverein, bei den Sponsoren und Veranstaltern.“ Auch wichtige Geldgeber wie VR-Bank und Bensberger Bank blieben bei der Stange. Enttäuscht ist der Organisator allerdings von der Entscheidung der Stadt, bis Oktober keine Kulturveranstaltungen im Bensberger Ratssaal zu erlauben. „Aus meiner Sicht hätte man Verwaltung und Veranstaltungen sauber trennen können,“ sagt er auf der Pressekonferenz im Bergischen Löwen.

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Das Bürgerhaus unter Leitung von Norbert Pfennings ist eine der Locations, die in die Bresche springen, das Albertus-Magnus-Gymnasium und das Bestattungshaus Pütz-Roth die anderen. Zwar ist die Zahl der erlaubten Besucher begrenzt (im Bergischen Löwen sind es derzeit zum Beispiel 300 von normalerweise 650 Sitzplätzen), doch Roman Salyutov verspricht Konzerte „so normalitätsnah wie möglich“. Zwei Kurz-Konzerte hintereinander statt ein langes mit Pause, das schwebt Salyutov unter anderem als Lösung des Hygiene- und Lüftungsproblems auch in anderen Fällen vor.

Das Kulturfestival

Beim Auftakt am 31. August auf der Waldbühne von Pütz-Roth wird Kammermusik vom Sinfonieorchester erklingen. „Unterwegs mit Beethoven“ heißt das Programm, das eher kurz ist, dafür aber gleich vier Mal hintereinander gespielt wird, um 11, 14, 17 und 20 Uhr.

Weitere Höhepunkt sind die drei „Großen B“, Beethoven, Bruch und Brahms, die zum 100. Geburtstag des vierten großen B, des Architekten Gottfried Böhm, am 24. September im Bergischen Löwen erklingen. Musik von Max Bruch begleitet eine Fotoausstellung von Thomas Merkenich im Konzert „Widmung an Bergisch Gladbach in Bild in Ton“ (4.10., AMG), das Lionsclub-Konzert (22.11., Löwe) findet ebenfalls statt. Zur Eröffnung der Ausstellung mit Kinderzeichnungen aus Auschwitz erklingen Mahlers „Kindertotenlieder“ (27. November).

Anmeldung und Infos bei den Veranstaltern oder per E-Mail info@musik-kultur-gl.de

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