Bergisch Gladbach – Gekämpft wird bei der Stadt um jeden Zentimeter Höhenunterschied. Der neue Aufstellplatz des Bensberger Wochenmarkts, der wegen seiner Schieflage überregional bekannt geworden ist, war am Dienstagabend Thema im Ausschuss für strategische Stadtentwicklung und Mobilität. Stadtplanerin Helge Mertens erklärte den Politikern bei ihrem Lichtbild-Vortrag, wo genau „Zwangspunkte“ der Planung lägen.
Der Höhenunterschied betrage derzeit 3,34 Meter, es könnten bei den weiteren Planungen noch 45 Zentimeter gewonnen werden. Ob noch mehr möglich sei, müsse mit dem Architektenbüro club L94 besprochen werden. Da sei die Stadt gerade dabei - in Bensberg wird an der Schloßstraße nach den Plänen von club L94 umgebaut. „Ansonsten ist unser Spielraum begrenzt“, erklärte Mertens. Den Aufgang mit einer Steigung von nicht mehr als sechs Prozent bewältigen zu könne, sei keine Selbstverständlichkeit.
Schlossstraße müsste an Markttagen gesperrt werden
Unterdessen denkt die Mehrheitskoalition aus Grünen, SPD und FDP an die Rückkehr der Marktstände in die Schloßstraße, für die Umgestaltungsdauer von zwei Jahren geltend. Eine Tischvorlage verteilten die Fraktionen, sie wird im Hauptausschuss in der kommenden Woche zur Abstimmung kommen.
Verwirrende Linien
Eigentlich sollten laut Stadtverwaltung nur die „Interimsparkplätze“ vor der Schlossgalerie entfernt und damit „mehr Freiraum für Passanten“ geschaffen werden. Die Überpinselung der Parkplatzmarkierungen aber führt zu Verwirrung bei manchen Autofahrern, die sich fragten, ob das Blau-Grau eine neue Markierungsfarbe sei. Ist sie laut Stadt nicht, sie sollte nur die bisherigen Linien unsichtbar machen. In zwei Jahren soll das Betonpflaster durch Naturstein ersetzt werden. Dann dürfte auch die Überpinselung verschwinden. (wg)
Die neue Aufstellfläche wäre verbunden mit einer Sperrung der Schloßstraße an den Markttagen, und zwar zwischen Nikolausstraße und Wendehammer in Höhe Buchhandlung Funk. Zwischen 0 und 14 Uhr soll am Markttag Donnerstag der Autoverkehr außen vor bleiben, die Parkplätze zeitlich begrenzt gesperrt werden. Geschäftsleute sollten die Möglichkeit haben, eigene Stände nach draußen zu stellen, regt die „Ampel“ an.
„Das Aufstellen ist an der schrägen Fläche vor der Treppe erschwert, zum Teil unmöglich und der Einkauf mit Kinderwagen und Einkaufstrolley auf der Schräge schwierig“, erklären die Fraktionen in ihrem Antrag. Zuletzt habe in Bensberg die Zahl der Marktstände abgenommen, Marktbesucher würden zum Refrather Markt ausweichen. Wie die Stadtverwaltung die Kooperationsidee auffasst, blieb im Ausschuss offen. „Wir können noch keine Beurteilung abgeben“, berichtete Marco Euler vom Ordnungsamt.
