Besorgte Blicke auf die ErdeKünstlerinnen stellen im Bensberger Basement 16 aus

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Nirma Siesenop, Marlis Sauer und Antje Schlenker-Kortum widmen sich in der Bensberger Galerie dem Thema Ökologie.

Nirma Siesenop, Marlis Sauer und Antje Schlenker-Kortum widmen sich in der Bensberger Galerie dem Thema Ökologie.

Bergisch Gladbach – Auf Mensch und Natur, auch auf Naturzerstörung durch den Menschen, blickt die Ausstellung „Human//Nature“ im Basement 16 in Bensberg. Die Idee zu dem Projekt entstand auf dem Höhepunkt der Klimadebatte, neben der Ökologie geht es auch um Probleme in der Gesellschaft. Der Ansatz ist international: Drei Künstler von zwei Kontinenten bringen ihre Perspektive ein.

Beteiligt sind der sri-lankische Künstler Chamila Gamage, die deutsche Künstlerin Anke Schlenker-Kortum sowie die Künstlerin Nirma Siesenop, die aus Sri Lanka stammt und nun in Deutschland lebt. „Die Erde ist klein und wir müssen uns überall kümmern“, sagt Ausstellungs-Organisatorin Marlis Sauer zu der Idee, von unterschiedlichem kulturellem Hintergrund aus auf globale Probleme zu blicken.

Schönheit der Erde und Zerstörung

Schönheit der Erde und Zerstörung vereint Nirma Siesenop in großformatigen Kompositionen in Acryl. In einer der Arbeiten treffen gleißendes Pink und Rot auf düstere Töne und Schwarz, das Szenario wirkt explosiv. Eine andere Arbeit hat Siesenop „Gini Kanda“ genannt, was in ihrer Muttersprache Singhalesisch so viel wie „Feuerwerk“ heißt.

Dementsprechend dominiert Rot und lässt assoziieren, dass die Erde in Brand ist. Die zerstörerische Rolle des Menschen spricht die Künstlerin noch deutlicher mit der eindrucksvollen Komposition „Blast Fishing“ an, nach dem englischen Titel geht es um den Einsatz von Sprengstoff beim Fischfang: Am Rande des weitgehend nichtgegenständlichen, dramatischen Bildgeschehens sind in Schwarz die Silhouetten von Fischern zu sehen.

Harmonie und Kraft

Neben solchen aufgewühlten Kompositionen gelingt Siesenop in ihrem Acrylbild „Surya“ (deutsch: Die Sonne) eine völlig andere Wirkung: Der Betrachter trifft auf zwei ruhige Farbflächen, die Harmonie und Kraft ausstrahlen, sie stehen für Sonne und Erde.

Das Ideal einer solchen Harmonie drückt auch Chamila Gamage aus, in seiner Bilderserie „Story behind the Nature“ (Geschichte hinter der Natur) zeigt er Menschen, die die Natur anbeten oder in Einklang mit dem Tier leben. In einem seiner großformatigen Acrylbilder ist auch ein Mensch zu sehen, der entspannt auf dem Rücken liegt und einer angenehmen grünen Umgebung mit Vögeln entgegenblickt.

Erleuchtung mit Kerzen auf Kopf

Zur Harmonie mit der Natur beitragen kann aus Sicht von Gamage auch die Religion, in einer Installation mit 80 bis 100 kleinen Zementmenschen inszeniert er deren Erleuchtung mit Kerzen auf ihrem Kopf. Die Arbeit heißt schlicht „Candle Men“ (Kerzenmenschen). Gamages Arbeit mit Figuren trifft auf eine ähnliche Ausdrucksform von Antje Schlenker-Kortum aus Rösrath. Diese zeigt eine Gruppe von männlichen Gipsfiguren vor einem Spiegel: Sie blicken hinein, ebenso wie der Betrachter, der Teil des Bildes wird.

Ein neuer Akzent ist, dass unter den weißen Gipsmännern auch ein schwarzer Mann ist, das lenkt den Blick auf Minderheiten in der Mehrheitsgesellschaft. Auch im Mini-Format arbeitet Schlenker-Kortum mit Figuren: In drei Varianten zeigt sie Figürchen in einer gläsernen Weltkugel, die teilweise mit Wasser gefüllt ist – einmal halten sich die Mini-Menschen über Wasser, einmal steht ihnen das Wasser bis zum Hals, in einer dritten Variante sind sie unter Wasser.

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Vernissage ist am Freitag, 31. Juli, im Basement 16, Schloßstraße 16. Es gibt zwei Rundgänge für je maximal 50 Besucher, um 18.30 Uhr und um 19.30 Uhr, jeweils mit Laudatio und Musik. Anmeldung ist erforderlich – über die Internetseite des Basement 16. Nach der Eröffnung bleibt die Ausstellung bis 30. August zu sehen: freitags von 15 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 15 Uhr.

www.basement16.de

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