Bis nächsten SaisonstartBergisch Gladbacher Freizeithalle auf Eis gelegt

Lesezeit 3 Minuten
Die Schlittschuhe hängen bis zur nächsten Saison im Regal.

Die Schlittschuhe hängen bis zur nächsten Saison im Regal.

Bergisch Gladbach – Das Ende der Wintersaison hatten sich die Eisläufer anders vorgestellt. Die vorzeitige Schließung der Eisarena Saaler Mühle, der momentanen Virus-Situation geschuldet, „kostet uns zwei Saisonmonate“, erklärt Jörg Scholtz, Vorsitzender des Bergisch Gladbacher Eissportvereins (ESV). Der Verein führt seit drei Jahren den Betrieb der Freizeithalle, eine finanzielle Zuwendung von der Stadt fließt nicht zu den Eislauffreunden.

Das Erfreulichste sei noch, dass man erst Anfang März habe schließen müssen. Die umsatzstärksten Monate habe man so noch mitnehmen können. Scholtz bedauert, dass das in den Osterferien geplante Eislaufcamp zum geplanten Termin nicht stattfinden könne. Die Ferienfreizeit sei ausgebucht gewesen.

Kühlaggregat wurde abgestellt

Jetzt ist bis zum nächsten Saisonstart Pause in der Eishalle. Ende August oder Anfang September sollen die Kufenfans wieder auf das Eis. Eine Kurzöffnung im April, sofern überhaupt erlaubt, mache keinen Sinn, sagt Scholtz. Die Vereinsmitglieder haben das Eisaggregat abgestellt, die Eisfläche ist abgetaut, die Heizung aus. Nur die weißen Eiswaben aus Spezialkunststoff („Icegrid“) liegen weiter auf dem Hallenboden.

Das Kühlaggregat ohne Hallenbetrieb weiter laufen zu lassen, mache in dieser Situation keinen Sinn. Die Kosten würden dann explodieren. Leider habe neben der Eishalle auch das Restaurant „Kühlhaus“ situationsbedingt schließen müssen, erklärt Scholtz. Die Inbetriebnahme des Restaurants, nach längerer Schließung, habe sich bislang für alle Akteure positiv ausgewirkt. Auch Spaziergänger, die an der nahen Saaler Mühle unterwegs sind, können an normalen Tagen in die Gaststätte einkehren. Die Corona-Krise hat jedoch auch im „Kühlhaus“ durchgeschlagen.

Pläne für kommende Saison

Im Eissportverein wird trotz Schließung nach vorne geschaut. „Wir kommen ja im Spätsommer wieder“, gibt Scholtz den vielen Eislauffreunden mit auf den Weg. An Enthusiasmus fehlt es den Vereinsmitgliedern auch in der derzeitigen Situation nicht. Pläne, die Eishalle noch effizienter zu bewirtschaften, gibt es im Eislaufverein.

Vertrag läuft bis 2029

Im Juli 2017 schlossen Stadt Bergisch Gladbach (Eigentümerin) und Eissportverein Bergisch Gladbach das Pacht- und Betreibermodell ab. Zuvor hatte der bisherige Betreiber den Sportbetrieb eingestellt und die Halle ins Eigentum der Stadt übergehen lassen.

Der aktuelle Vertrag hatte sich nach dem ersten Probejahr um vier weitere Jahr bis 2022 verlängert, nach dem Einbau der neuen Kälteanlage 2018 wurde die Mindestlaufzeit bis 15. August 2029 verlängert. Eine weitere Verlängerung ist im Vertrag bereits vorgesehen.

Leistungen des Eissportvereins seit 2017: Renovierungsarbeiten, Marketingidee „Eissportarena Bergisch Gladbach“, Erneuerung der Kälteanlage für 400 000 Euro, Umstellung der Beleuchtung auf LED, diverse Veranstaltungen, Wiedereröffnung der Gastronomie in der Halle, Renovierung des Kassenbereichs, Sicherung des Eislaufens in Bergisch Gladbach und des Schuleislaufens. Geplant: Verbesserung der alten Deckenisolierung, Umbau des Betriebsraums zu Umkleidekabinen, Sommernutzung der Halle durch zusätzliche Bodenplatten. (cbt)

An erster Stelle steht die in die Jahre gekommene Heizungsanlage. Überlegungen für einen Austausch gebe es. Mit einer modernen Anlage könnten die Betriebskosten erheblich gemindert werden. Auch die Isolierung der Hallendecke soll angegangen werden. Der Eissportverein hatte vor zwei Jahren die Kältetechnik der mehr als 40 Jahre alten Eishalle komplett erneuert und fürs Eismachen auf die „Icegrid“-Technik umgestellt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Kühlschläuche in Kunststoffwaben sorgen dafür, dass das Wasser zur Eisfläche friert. Die alte Kälteanlage mit ihren Ammoniaktanks hatten die Mitglieder zurückgebaut. Für die Modernisierung der Deckenleuchten war auf LED-Technik umgesattelt worden. Scholtz kann der Schließung am Ende doch noch etwas Gutes abgewinnen. „Jetzt können wir kleinere Renovierungen angehen in der Halle, für die bislang keine Zeit gewesen ist.“ Die Hände in den Schoß legen werde keiner im Verein.

KStA abonnieren