Bergisch Gladbach – Die Explosion muss heftig gewesen sein, die Mittwochabend, kurz vor Mitternacht, die Feuerwehr auf den Plan gerufen hat. Notdürftig ist am Donnerstagmorgen die Tür eines Technikraums in der Tiefgarage eines Hauses an der Ecke Hauptstraße/Sonnenweg mit einer Holzplatte verschlossen. Rund sieben Meter entfernt, genau gegenüber der Tür, steht ein Smart. Das Heck ist massiv verbeult, vor dem Kleinwagen liegt eine verbogene Stahltür und über dem Wagen hat sich der Stahlrahmen der Tür verkantet. Vermutlich hat die Wucht der Explosion die Tür aus den Angeln gerissen und durch den Raum geschleudert.

Die Feuer- und Rettungsstelle des Rheinisch-Bergischen Kreises wurde um 23:48 Uhr per Notruf 112 über eine unklare Rauchentwicklung in einem Mehrfamilienhaus in der Stadtmitte informiert. Bei Eintreffen der Feuerwehr stellten die Rettungskräfte der Feuerwache Nord eine starke Rauchentwicklung in der Tiefgarage des Mehrfamilienhauses fest. Einige Bewohner berichteten von einer wahrnehmbaren Explosion aus dem Bereich der Tiefgarage. Aufgrund der ersten Erkundung und der unklaren Lage vor Ort wurde die Alarmstufe auf „Feuer 4 – Menschenleben in Gefahr“ erhöht. Die Leitstelle alarmierte umgehend zusätzlich die hauptamtlich besetzte Feuerwache Süd, die ehrenamtlichen Löschzüge Stadtmitte und Paffrath/Hand, den Rettungsdienst mit Notarzt, den Einsatzführungsdienst und den Leitungsdienst an die Einsatzstelle. Bis zu hundert Feuerwehrleute waren zeitweise am Brandort.

Keine Verletzten durch den Brand

Mehrere Einsatzgruppen der Feuerwehr tasteten sich mit Atemschutzgeräten auf dem Rücken in die großflächig verrauchte Tiefgarage auf zwei Ebenen vor. In einem Technikraum der Stromversorgung entdeckten die Einsatzkräfte schließlich ein Feuer. Offensichtlich durch eine Explosion noch unklarer Ursache wurden Wände dieses Technikraumes zerstört und ein Feuer konnte sich ausbreiten. Bis zu fünf Truppen gleichzeitig waren in der Garage und bekämpften das Feuer. Weitere Einsatzkräfte hielten die Treppenräume sowie die Wohnungen rauchfrei. Niemand wurde bei diesem Einsatz verletzt.

Von 66 gemeldeten Personen in dem Mehrfamilienhaus wurden 33 Bewohner durch die Feuerwehr betreut. Hierzu wurden Mannschaftstransportfahrzeuge der Feuerwehr eingesetzt sowie ein Rettungsbus der Berufsfeuerwehr Köln. Zur Betreuung der Personen wurden der Leitende Notarzt sowie der Organisatorische Leiter Rettungsdienst des Rheinisch-Bergischen Kreises alarmiert.

Zur Besetzung der verwaisten Feuerwachen im Stadtgebiet wurden der ehrenamtliche Löschzug Bensberg sowie die Löschgruppe Schildgen in Dienst gestellt. Der Notdienst der RheinEnergie schaltete während des Einsatzes das Gebäude stromlos.

Gegen 2.30 Uhr konnte die Tiefgarage „Rauchfrei“ gemeldet werden. Einsatzende war gegen 3 Uhr. Die Bewohner des Gebäudes konnten anschließend wieder zurück in ihre Wohnungen. Polizeisprecher Richard Barz am Donnerstagnachmittag: „Unsere Brandermittler arbeiten noch. Die Ursache der Explosion ist noch nicht geklärt.“