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Catrin RiquierLeiterin des Altenberger-Dom-Vereins übernimmt auch Stiftung Zanders

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Catrin Riquier vom Altenberger-Dom-Verein leitet nun auch die Stiftung Zanders. Verbindendes Element ist Maria Zanders.

Catrin Riquier vom Altenberger-Dom-Verein leitet nun auch die Stiftung Zanders. Verbindendes Element ist Maria Zanders.

Bergisch Gladbach – Schon im Treppenhaus türmen sich die Kisten. Umzugskartons und Bücherstapel auch in fast allen anderen der gediegenen Räume im Kulturhaus Zanders. Dazwischen Catrin Riquier, die ein bisschen wie auf gepackten Koffern sitzt, obwohl die Geschäftsführerin des Altenberger-Dom-Vereins (ADV) schon seit 17 Jahren hier ist und ihre Zelte nicht etwa abbricht, sondern ganz im Gegenteil ihre Tätigkeit noch ausweitet.

Seit Jahresbeginn ist die Kunsthistorikerin als Nachfolgerin von Magdalene Christ zusätzlich auch neue Geschäftsführerin der Stiftung Zanders – Papiergeschichtliche Sammlung. Viel ist momentan in Bewegung in dem repräsentativen historischen Stadthaus an der Hauptstraße, das einst Wohnsitz der Papierunternehmer-Familie Zanders war. Seit rund drei Jahrzehnten sind hier Tür an Tür der Altenberger-Dom-Verein und die Stiftung Zanders zu Hause. Nachdem das Gebäude vor einiger Zeit an das Evangelische Krankenhaus verkauft wurde, steht das Erdgeschoss als Veranstaltungsort nicht mehr zur Verfügung und auch der Altenberger Dom-Verein in der Bel-Etage muss sich kleiner setzen, weil der neue Eigentümer die Räume anderweitig nutzen will. „Ende Juni läuft unser Vertrag aus und wir ziehen ins Dachgeschoss“, erklärt Riquier mit Blick auf die Umzugskartons. Dort sind bereits Archivräume und kleinere Büros vorhanden.

ADV und Papiergeschichtliche Sammlung: Jahrelange Kooperation

In Catrin Riquiers Hand liegen nun sowohl die Leitung des Altenberger Dom-Vereins als auch der Stiftung Zanders. Getrennte Institutionen, die ihre Eigenständigkeit auch in Zukunft behalten sollen, aber dennoch viele Gemeinsamkeiten aufweisen: „Maria Zanders ist die Schlüsselfigur und gleichzeitig die emotionale Verbindung beider Seiten“, erklärt Riquier. Überall im Haus ist Maria Zanders (1839-1904) dann auch präsent, die Unternehmerin, die lange Jahre die Geschicke des Papierunternehmens bestimmte und gleichzeitig mit der Gründung des Altenberger Dom-Vereins ihr großes kulturelles Interesse und Mäzenatentum unter Beweis stellte.

Stiftung Zanders und Altenberger-Dom-Verein

Zwei Einrichtungen Tür an Tür

Der Altenberger-Dom-Verein (ADV) engagiert sich seit seiner Gründung 1894 für die gotische Kirche und ihre zisterziensische Tradition. Der Verein entstand aus einer privaten Initiative der Papierfabrikantin Maria Zanders, die von vielen Honoratioren unterstützt wurde. Vereinsziel ist Erhalt und Förderung des Altenberger Doms und seiner Ausstattung. Auch heute noch unterstützt der ADV notwendige Fördermaßnahmen, um das Kulturdenkmal zu erhalten. So war er auch an der umfangreichen Grundinstandsetzung der Kirche zwischen 1994 und 2002 beteiligt. Zahlreiche vom ADV herausgegebene Publikationen beschäftigen sich mit der Bau- und Kulturgeschichte des Gebäudes.

Die Stiftung Zanders - Papiergeschichtliche Sammlung wurde 1977 gegründet. Ihre Aufgabe ist es, das Material zur Papiergeschichte zu sammeln, zu ordnen, zu erhalten und auszuwerten, insbesondere für wissenschaftliche Zwecke. Inhaltlich besteht die Stiftung vornehmlich aus dem Familien- und Firmen-Archiv Zanders. Es umfasst unter anderem rund 500 alte Schöpfsiebe, zahllose Papiermuster sowie historische Wasserzeichenpapiere, und eine umfangreiche Bibliothek. Zahlreiche Ausstellungen und Publikationen hatten den Stoff Papier zum Thema.(spe)

www.altenbergerdom-verein.de

www.stiftung-zanders.de

Durch die Verbindung beider Einrichtungen ließen sich Synergien nutzen, meint Riquier. „Wir haben uns immer schon viel untereinander ausgetauscht“, sagt sie rückblickend zur Arbeit von ADV und Papiergeschichtlicher Sammlung. Dabei habe sie viel von Magdalene Christ profitiert, die als ausgebildete Diplom-Archivarin noch einmal einen anderen Blick auf die Dinge gehabt habe, als sie als Historikerin. Stundenweise wird Magdalene Christ trotz ihres Ruhestandes auch weiter ihr Know-how einbringen.

Präsentation von Ergebnissen in Zukunft schwieriger

„Oberste Priorität ist, beide Sammlungen zu pflegen und am Leben zu halten“, betont Riquier, die in ihrer Arbeit von der Kunsthistorikerin Dr. Christiane Schmidt unterstützt wird. Schmidt hat in der Vergangenheit besonders die Digitalisierung der umfangreichen Bibliothek vorangetrieben, den Online-Katalog erstellt.

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Da ADV und Stiftung nicht mehr wir früher über Ausstellungsräume im Erdgeschoss verfügten, werde die Präsentation von Arbeitsergebnissen in der Öffentlichkeit allerdings künftig schwieriger werden, bedauert Riquier. „Doch bevor ich mich überhaupt wieder auf Inhalte konzentrieren kann, geht es jetzt erst einmal darum, Sammlung und Archiv zu erhalten . . . und umzuräumen.“

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