Erhebliche MängelGladbacher Sportstadion soll neue Lichtanlage bekommen

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Mit Flutlicht: Eröffnung der Belkaw-Arena 2013 nach der letzten großen Sanierung.

Mit Flutlicht: Eröffnung der Belkaw-Arena 2013 nach der letzten großen Sanierung.

Bergisch Gladbach – Ohne Licht geht es nicht. Dann würden bei ihren Abendspielen die Kicker aus Bergisch Gladbach und Herkenrath plötzlich im Dunkeln stehen und den Fußball nicht mehr sehen.

Auch für die Laufasse des TV Herkenrath, TV Refrath und der Rhein-Berg Runners müssen die Bahnen beim Abendtraining gut ausgeleuchtet sein. Und sogar für ein Nachmittagsspiel im November oder Dezember werden die Lichter im Gladbacher Sportstadion zuweilen angeknipst.

Leuchten schon 36 Jahre in Betrieb

Aber die Leuchten sind deutlich in die Jahre gekommen. Aus dem Jahr 1983 stammt die Flutlichtanlage im Stadion an der Paffrather Straße („Belkaw-Arena“). Nach 36 Jahren Betriebsdauer steht in diesem Jahr eine umfassende Modernisierung und Sanierung an, mit neuen Masten und neuen Strahlern.

Rund 312.000 Euro hat die Stadt verplant, im Schulausschuss und im Ausschuss für Infrastruktur wird darüber beraten und entschieden. Aus Mitteln der „Nationalen Klimaschutzinitiative“ sollen knapp 122.000 Euro nach Bergisch Gladbach gehen.

Voraussetzung ist, dass bis September spätestens die energetische Sanierung der Beleuchtung begonnen hat. Um die Störungen im Sportbetrieb gering zu halten, will die Stadt zu Beginn der Sommerferien die Baumaßnahme starten. Ein Einsatz der Lichtmasten ist dann kaum oder gar nicht erforderlich; auch ruht in den Fußballligen der Spielbetrieb in den Sommerferien.

Masten haben erhebliche Mängel

Die jüngste Inspektion der Lichtmasten hat die Baumaßnahme ausgelöst. Fachleute hatten sich die 33 Meter über Geländeoberkante stehenden vier Lichtmaste angeschaut und ein deutliches Urteil gefällt: Der Zustand der technischen Anlage mit ihren achteckigen Steckmasten sei „zum Teil mit erheblichen Mängeln behaftet“, berichtet die Stadtverwaltung.

Eine Sanierung der gesamten Anlage sei „dringend notwendig“. Erneuerung der Beleuchtung und Umstellung auf LED-Licht sollen in einem vorgenommen werden, das erspare doppelte Mietkosten für Steigerwagen.

Alte Anlage frisst 89.000 Kilowattstunden pro Jahr

Seit dem Jahr 1983 hat die Energietechnik Riesensprünge gemacht, vor allem in Sachen Umweltschutz und Energiesparen. Die Stadt hat berechnet, dass die Altanlage knapp 89.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr gefressen hat.

Die neuen Scheinwerfer sollen dann nur noch rund 23.000 Kilowattstunden verbrauch, laut Stadt eine Stromeinsparung von 74 Prozent. Die alten Flutlichtlampen dürften nach neuer EU-Richtlinie aus Umweltgründen gar nicht mehr produziert und verkauft werden.

Lampen entsprechen nicht modernen Standards

Es sind sogenannte Quarzdampflampen, die modernen Energiestandards in keiner Weise entsprechen. Für die Fußballer von SV 09 sei das Bauprojekt „unproblematisch“, meint Präsident Rolf Menzel. Das Training des Mittelrheinligisten finde auf dem benachbarten Kunstrasenplatz statt, und dort gebe es eine eigene Flutlichtanlage.

Höchstens bei Abendspielen oder dunkler Witterung am Nachmittag werde das Scheinwerferlicht benötigt. Guido Schmitt, Lauftrainer des TV Herkenrath, ist mit seinen Sportlern dreimal die Woche von 18 bis 20 Uhr auf der Anlage. „Im Herbst und Winter brauchen wir die Scheinwerfer sehr häufig“, berichtet er.

Schmitt schaut auf die Bahnlaufserie Mitte August. Bis dahin sollte der Umbau abgeschlossen sein, hofft er. Die Läufe würden an den drei Wettkampftagen bis 22 Uhr gehen. Schon für die Zeitnahme sei das Flutlicht wichtig. „Sonst kann gar nicht gemessen werden.“

Letzte Sanierung 2013

2013 hat es die letzte große Sanierung der Arena gegeben (unter anderem Laufbahnen und Bau des Kunstrasenplatzes unterhalb), seinerzeit mit einem Millionen-Aufwand gemeinsam von Stadt, Stadtsportverband und den Sportvereinen SV 09 Bergisch Gladbach und TV Herkenrath gestemmt.

Das Tribünendach hatte die Stadt 2014 nach Wasserschaden neu bauen müssen, rund 500.000 Euro hatte diese Maßnahme gekostet. Über Monate waren Teile der Tribüne für Zuschauer gesperrt gewesen.

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