Fahrradkonzept der CDU für GladbachEs geht um Glaubwürdigkeit – Ein Kommentar

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Fahrradstraße Symbolbild 221021

Ob die Bergisch Gladbacher das Konzept der CDU annehmen oder als Anbiederung verstehen ist am Ende eine Frage der Glaubwürdigkeit.

Bergisch Gladbach – "Man darf niemals zu spät sagen. Auch in der Politik ist es niemals zu spät. Es ist immer Zeit für einen neuen Anfang.“ Dieses Zitat stammt von Konrad Adenauer. Und es sieht so aus, als wenn die CDU in Bergisch Gladbach die Devise des Altkanzlers beherzigen will. Dabei passten Fahrrad-Konzept und CDU in den vergangenen Jahren ungefähr so gut zusammen wie Anti-Raucherkampagne und Marlboro-Man.

Die Christdemokraten haben in Gladbach – erst zusammen mit der FDP und dann mit der SPD – jegliche Veränderung des Mobilitätsmixes in Richtung Fahrrad blockiert und verschlafen. Die Umsetzung des von ihnen selbst aufs Gleis gesetzte Mobilitäts-Konzepts fand nicht statt. Dabei lagen und liegen die Themen, die ganz konkreten Vorschläge schon lange auf dem Tisch.

Rücksicht genommen auf die eigene Klientel

Mal war es der Hinweis auf die Topographie („im hügeligen Gladbach hat das Fahrrad keine Chance“) oder die Rücksicht auf die eigene Klientel, die vermeintlich lieber mit dem Auto unterwegs ist. Der Satz „Der Kunde möchte mit dem Auto am liebsten bis zur Kasse vorfahren“ inspirierte eine ganze Generation von CDU-Verkehrsexperten.

Im Politikverständnis der CDU war es wichtiger, einer vermeintlichen Mehrheit von Auto-Fans zu dienen, als eigene Konzepte für den Verkehrswandel zu entwickeln. Das rächt sich nun ganz bitter. Die CDU versucht deshalb – siehe Konrad Adenauer – einen Neuanfang. Dabei ist gar nicht so wichtig, ob nun dieser oder jener Vorschlag besonders gut oder schlecht ist.

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Die Gretchenfrage lautet, ob die Bürger der CDU den Neuanfang in der Verkehrspolitik abkaufen. Oder ob sie es als Anbiederung an die erfolgreiche Politik der Grünen empfinden. Im Kern geht es um Glaubwürdigkeit.

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