FlüchtlingsheimNach Brand in Paffrath kein Hinweis auf fremdenfeindliche Straftat

Lesezeit 2 Minuten
Einige Wohnungen sind bei dem Brand in der städtischen Unterkunft in Paffrath komplett zerstört worden. Die Schadenshöhe war gestern noch nicht abschätzbar.

Einige Wohnungen sind bei dem Brand in der städtischen Unterkunft in Paffrath komplett zerstört worden. Die Schadenshöhe war gestern noch nicht abschätzbar.

Bergisch Gladbach – Nach derzeitigem Ermittlungsstand der Polizei gibt es für das Feuer in der städtischen Flüchtlingsunterkunft in Paffrath keine Hinweise auf eine fremdenfeindliche Straftat. Noch am Mittwochabend seien Vertreter des Staatsschutzes am Brandort eingetroffen, gemeinsam mit den Brandermittlern der Kriminalpolizei, erklärt Sheila Behlert, Sprecherin der Kreispolizei.

Sheila Behlert

Sheila Behlert

Die Beamten befragten Zeugen, sowohl in der Unterkunft als auch im Krankenhaus. Ergebnisse zur Brandursache gab es am Donnerstag noch nicht, sie werden in den nächsten Tagen erwartet. Die Suche nach der Ursache scheint sich schwierig zu gestalten, weil die am stärksten betroffenen Gebäudeteile vollständig ausgebrannt sind. Teilweise besteht Einsturzgefahr. Nach neuestem Stand sind am Mittwochabend insgesamt acht Personen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gekommen, drei Bewohner, eine Mitarbeiterin der Stadt, eine vom DRK, zwei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes und ein Feuerwehrmann. Bis auf einen Verletzten konnte alle das Krankenhaus wieder verlassen.

Nach Information von Stadtsprecherin Marion Linnenbrink sind 50 Wohnmodule bei dem Feuer zerstört worden. Das schnelle Eingreifen von Feuerwehr, DRK, Sicherheitsdienst und Ehrenamtlern habe Schlimmeres verhindert. 24 Personen seien in den Räumen untergebracht gewesen. Elf von ihnen seien in einem anderen Gebäudeteil untergekommen, 13 kurzfristig in Privatquartieren.

Das Deutsche Rote Kreuz als Betreiber der Unterkunft richtet unterdessen ein großes Dankeschön an die Nachbarn und die Mitglieder der betreuenden Flüchtlingsinitiative. Körbeweise hätten die Unterstützer am Mittwochabend Brötchen und Getränke bereitgestellt. Aus dem DRK-Katastrophenschutzzentrum an der Jakobstraße stellten Helfer sogenannte Hygienepacks für die betroffenen Bewohner bereit: Zahnbürste, Zahnpasta, Rasierzeug und Seife. Wie die Stadtsprecherin berichtet, ist ausschließlich ein Gebäudekomplex von dem Feuer betroffen. Drei weitere, die die Stadt vor etwa zwei Jahren errichtet hatte, blieben unbeschädigt. Was mit den ausgebrannten Containern geschieht, ist nach Aussage der Stadtsprecherin noch nicht klar. Zunächst müsse durch die Versicherung die Schadenshöhe ermittelt werden. Zum Brandzeitpunkt seien 87 Personen in Paffrath gemeldet gewesen, bei einer Maximalbelegung von 144 Personen.

Noch am Abend stockte der Sicherheitsdienst sein Personal auf. Auf diese Weise soll die mit Flatterband abgesperrte Brandstelle gesichert und im Gebäude verbliebene Wertgegenstände der Bewohner geschützt werden.

KStA abonnieren