FlutkarteWer in Bergisch Gladbach bei Starkregen betroffen wäre

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Die Simulation zeigt, welche Gebiete bei einem extremen Starkregen  überflutet wären. Foto: Screenshot/ Stadt

Bergisch Gladbach – Am 14. Juli 2021 fielen in Bergisch Gladbach zwischen 100 und 120 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von 16 Stunden. Die Gladbacher Stadtverwaltung hat Karten erstellt, auf denen simuliert wird, was unter Wasser steht, wenn es 90 Liter pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde regnet. Eine Simulation, die dem 14. Juli 2021 am nächsten kommt.

Per Mausklick können alle Gladbacher Bürgerinnen und Bürger genau sehen, wie es in ihrer direkten Umgebung aussieht, sollte noch einmal ein Starkregen kommen. Das ist aber nur ein kleiner Teil der sehr umfassenden Informationen, die die Stadt auf ihrer Seite veröffentlicht.

Stadt Bergisch Gladbach sorgt für Überflutungsvorsorge im öffentlichen Raum

Beantwortet wird zum Beispiel auch die Frage, was denn überhaupt ein „Starkregen“ ist. Ab einer Wassermenge von 15 Litern in einer Stunde, oder 20 Liter in sechs Stunden, wird von Starkregen gesprochen. Für die Bürger aber wahrscheinlich der wichtigste Punkt: Ist von der Stadt Vorsorge getroffen worden und was kann jeder einzelne tun? Die Stadt sieht sich zuständig für die Überflutungsvorsorge im öffentlichen Raum. Jeder Eigentümer ist für sein Haus verantwortlich. Wörtlich heißt es: „Die Stadt kann nicht dafür Sorge tragen Sie vor jedem Starkregen zu schützen.“

Was wann zu beachten ist

Im Notfall

Im Falle einer Überflutung: 1. Auf keinen Fall einen Keller oder eine Tiefgarage betreten. Es besteht die Gefahr , einen Stromschlag zu bekommen oder zu ertrinken, wenn beispielsweise ein Kellerfenster bricht. Türen lassen sich nicht gegen die Fließrichtung öffnen, sodass keine Fluchtmöglichkeit besteht. 2. Strom und Heizung in gefährdeten Räumen abschalten. Aber: Überflutete Räume nicht betreten, auch wenn sich der Stromkasten dort befindet. In diesem Fall sollte die Feuerwehr alarmiert werden. 3. In überfluteten Straßen zu schwimmen, oder sie zu überqueren ist lebensgefährlich. Während des Unwetters 1. Vor und während des Unwetters informiert sein. 2. Auf Bevölkerungswarnungen über Sirenen, Lautsprecherdurchsagen oder Warnapps achten. 3. An sicheren Orten aufhalten (möglichst zuhause oder in höher gelegenen Räumen und Gebäuden) und auf Stromleitungen unterhalb der Wasseroberfläche achten. Auch hier gilt: Weder zu Fuß noch mit einem Fahrzeug überfluteten Bereiche überqueren. 4. Helfen, ohne selbst ein Risiko einzugehen. 5. Versuchen ruhig zu bleiben und auf die Anweisungen von Einsatzkräften hören.

Vorsorge statt Nachsorge 1. Fenster und Türen schließen. 2. Unbefestigte Gegenstände an einen sicheren Ort bringen. 3. Nur nach draußen gehen, wenn es notwendig ist. 4. Wichtige Geräte, wie Handy und Taschenlampen, aufladen. 5. Vorräte anlegen. In allen Fällen wichtig: Die 112 nur im Notfall rufen. 

Konkret wird dazu aufgerufen seine Immobilie abzuschirmen. Also etwa durch Aufkantungen oder Geländemodellierungen. Was nicht geht, ist dem Wasser einen solchen Weg zu bauen, dass ein Nachbar geschädigt wird. Weiter empfiehlt die Stadt die Gebäude abzudichten. Erneut fordert die Stadt alle Hauseigentümer auf, die Rückstausicherung zu überprüfen.

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In einem eigenen Punkt geht die Stadt auf die Frage ein, wie Überflutungen vorgebeugt werden können. Es fehle an natürlichen Rückhalteflächen und es gebe zu wenig Versickerungsmöglichkeiten. Die Stadt will prüfen, wie sie beispielsweise Parkanlagen oder Grünflächen ganz gezielt zu Rückhalteflächen umbauen kann.

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