Gladbacher fordert TempolimitHombacher Weg in Herkenrath wird zur Rennstrecke

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Auf dem Hombacher Weg in Herkenrath darf 100 gefahren. Zu gefährlich für Radfahrer und Fußgänger finden Anwohner.

Bergisch Gladbach – Der Hombacher Weg entwickelt sich zur Raserstrecke: „Seit die Fahrbahn dort erneuert ist, treten die Autofahrer richtig aufs Gas“, wird es einem Anwohner angst und bange. Denn auf einem Teilstück der Verbindungsstraße zwischen Herrenstrunden und Herkenrath dürfen Autofahrer Tempo 100 ausreizen. Aus seiner Sicht unverantwortlich und hochgefährlich für Radfahrer und Fußgänger. Im Ausschuss für Anregungen und Beschwerden fordert der Gladbacher Tempo 30 auf der kurvigen Straße.

„Es ist vollkommen absurd, dass dort 100 gefahren werden darf“, stellt der Petent fest. Noch nicht einmal der alte, schlechte Zustand des Hombacher Wegs mit vielen Schlaglöchern habe die Autofahrer davon abgehalten, mit unangemessen hoher Geschwindigkeit durch das Naherholungsgebiet Hombachtal zu fahren. Aber jetzt, seitdem die Straße gut ausgebaut sei, „ist aus der Straße eine Rennstrecke geworden“.

Täglich gefährliche Situationen für Radfahrer

Täglich entstünden gefährliche Situationen, mahnt der Petent. Gegen die Rücksichtslosigkeit der Autofahrer helfe nur ein Tempolimit von 30 im gesamten Verlauf der Straße, mindestens aber bis zur Einmündung Breitenweg. Bei seinem Antrag habe er die Anlieger von Ober- und Unterhombach auf seiner Seite. Besonders gefährlich für Radfahrer und Fußgänger sei eine kurvige Engstelle in Höhe der Hausnummer 24 und 26.

Von der Stadtverwaltung kassiert der Petent eine klare Absage für seinen Vorstoß. Ein Tempolimit auf einer außerörtlichen Straße mit Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern sei grundsätzlich nur möglich, wenn es um den Lärmschutz oder Unfallschwerpunkte gehe, erläutert Martin Hardt, Leiter der Abteilung Verkehrsflächen. Eine Unfallhäufung sei aber für den Hombacher Weg nicht bekannt: „Gerade in Hinblick auf die Bewaldung und die durch Kurven eingeschränkte Sicht sind dort deutlich geringere Geschwindigkeiten als notwendig.“

Geschwindigkeiten und Anzahl der Autos sollen gemessen werden

Hardt führt Paragraf 1 der Straßenverkehrsordnung an. Demnach wird von Verkehrsteilnehmern eine „ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme“ erwartet. Allerdings sei kürzlich bei einer Verkehrsbesprechung das Thema Hombacher Weg zur Sprache gekommen. Um objektive Werte zu bekommen, solle ein Datenerfassungsgerät aufgehängt werden, um die gefahrenen Geschwindigkeiten zu messen sowie die Anzahl der Autos festzustellen, die die Straße nutzen. „Sollten sich dabei neue Erkenntnisse ergeben, werde ich die Politik informieren“, verspricht Hardt.

Die Politik folgt den Argumenten der Verwaltung und weist den Antrag des Petenten zurück. Obwohl die Fraktionen Verständnis für die Sorgen des Petenten zeigen. „Es geht um die Sicherheit der Radfahrer, trotzdem müssen wir uns der Straßenverkehrsordnung beugen“, bedauert Ute Stauer (SPD).

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Für den Petenten ein enttäuschendes Ergebnis: „Wenn wir nur an das Verantwortungsgefühl der Autofahrer appellieren müssten, bräuchten wir keine Verkehrsschilder.“ Er kündigt seinen erneuten Besuch an, wenn, so wie er befürchtet „die ersten Unfälle passiert sind“.

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