Bergisch Gladbach – Seit 50 Jahren gibt es den Karnevalszug in Herkenrath. Rolf Eschbach hat mehr als die Hälfte der Züge als Zugleiter organisiert. Und er hat viel gesehen: Sonnenschein, Regen, Hagel, Schnee und Sturm. Für ihn war es in diesem Jahr also nichts Besonderes. Und während er das sagt, fliegen vom Sturm losgerissene Luftballons durch die Luft: Es stürmte beim 50. Herkenrather Zug ordentlich. Aber einmal auf dem Weg durchs Dorf, war das bisschen Wind kein Thema mehr.

Pünktlich um 11.11 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung - angeführt von einem Polizeiwagen mit Piratenflagge. Richtig Gas gaben die Baskettballer vom TV Herkenrath. Sie hatten einen Baskettballkorb, riefen  „Alaaf“ und versenkten die Bälle. Rund um ihren Baggagewagen kreiste auf Rollerblades ein Löwe. Und der schmiss keine Kamelle, sondern verteilte fleißig rosa Zettel. Denn der Verein sucht noch junge Mädchen (Jahrgang 2007 und jünger), die Lust haben Basketball zu spielen. Der Herkenrather Zug wurde mit guter Laute als Werbeplattform gekapert. Das nennt man wohl eine klassische Win-win-Situation.

Ein echter Augenschmaus auch die Fussgruppe „Us d“r Lamäng“, die mit ihren Kerzen auf dem Kopf vielen ein Licht aufgehen ließen. Ihr Motto: „50 Jahr Zoch un noh keine Engk – et gratuliere die Käze vun us d“r Lamäng“. Nicht nur Zugereisten muss man den Namen der Gruppe erklären. „Us d“r Lamäng“ bedeutet so viel wie „aus dem Handgelenk geschüttelt“.

Der Gruppe fällt es eben  leicht, Karneval zu feiern.  Einen  sehr geheimnisvollen Auftritt hatten die „Lück von Hück“ die mit ihren Verkleidung an den venezianischen Karneval erinnerten. Wer bei dieser Gruppe mitgeht, der feiert inkognito .  Den Abschluss des Jubiläumszuges machten dann die Fidele Böschjunge.