Karussell, RiesenradDie schönsten Erinnerungen der Gladbacher an die Laurentiuskirmes

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Laurentiuskirmes

Ein Fahrgeschäft auf der Laurentiuskirmes bei Nacht von oben

  • Vor dem Abschlussfeuerwerk der Laurentiuskirmes am Dienstag, den 12. August haben wir einige Besucher gebeten, uns ihre liebsten Erinnerungen an die Kirmes zu erzählen.
  • Zum Beispiel Johanna, die berichtet, wie sie jedes Jahr aufs Neue ihren Mut unter Beweis stellt.
  • Oder Wolfgang Bosbach, der von einer denkwürdigen Karussellfahrt erzählt – mit Angela Merkel.

Bergisch Gladbach – „Kirmes ist ein Synonym für Freude“, davon ist Burkhardt Unrau überzeugt. Er sorgt seit mittlerweile 39 Jahren dafür, dass die traditionelle Laurentiuskirmes in Bergisch Gladbach wieder leuchtende Kinderaugen hervorbringt. Die Eröffnung am Samstag um 12 Uhr war der Startschuss für ein paar aufregende Tage, in denen sich der ein oder andere vielleicht auf neue Attraktionen traute oder sich an alte Erlebnisse erinnerte. 

Karo-Ass und Rosa Schweine

Das waren Geschichten wie die der Eheleute Sprenger, die am Samstag mit ihren Enkelinnen unterwegs waren. „Ich habe früher viel Zeit bei der Karo-Ass-Bude verbracht, die es heute leider nicht mehr gibt“, erinnert sich Heiner Sprenger. „Da hast du doch immer Blumen gewonnen“, fällt Rosie Sprenger wieder ein. Mit den Enkelinnen Mia und Mona macht es ihnen auch wieder viel Spaß auf die Kirmes zu gehen: „Als erstes waren wir heute auf dem Riesenrad.“ 

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Stets mit Ballon zur Kirmes

Sylvia Zanders kommt traditionell mit Luftballon zur Kirmeseröffnung: „Das mache ich, weil Burkhardt jedes Jahr Geburtstag hat. Früher war es mal ein Herz, jetzt ist es der goldene, weil er nun mal ein Goldschatz ist“. Ihre Kirmeserinnerungen sind geprägt vom Spaß mit den Enkeln, die sie häufig begleiten.

Mit den Schweinchen fing's an

„Ich erinnere mich natürlich gerne an die legendäre Schweinchenbahn, die bis heute im Forum-Park steht“, erzählt Klaus-Dieter Becker. „Damals kamen meine Kinder das erste Mal in Kontakt mit der Kirmes. An den Fahrgeschäften konnte man dann über die Jahre sehen, wie sie älter wurden.“

Der Rummel als Mutprobe

Von Burkhardt Unrau wird sie liebevoll „mein Kirmeskind“ genannt und auch sonst ist sie schon lange dabei: Johanna Urbach ist begeisterte Kirmesgängerin und testet ihren Mut jedes Mal aufs Neue: „Vielleicht traue ich mich dieses Jahr auf den Flipper, da bin ich bisher noch nicht drauf gewesen“, sagt sie.

An St. Laurentius zur Welt gekommen

„Mit dem Kinderkarussell verbinde ich eine ganz besondere Geschichte“, erzählt Kirmes-Organisator Burkhardt Unrau. „Einen Tag vor meiner Geburt stand meine schwangere Mutter vor dem Karussell und unterhielt sich mit der Eigentümerin.

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Die empfahl ihr: »Geh’ lieber schnell nach Hause, das geht bald los.« Und siehe da: Am nächsten Tag, an St. Laurentius, habe ich dann das Licht der Welt erblickt. Es war also Bestimmung, dass ich bei der Kirmes geblieben bin.“

Gern im Kettenkarussell rausgeschleudert

„Ich bin seit 1967 in Bergisch Gladbach und die Kirmes habe ich bisher kein einziges Mal versäumt. Das steht bei mir fest im Kalender“, erzählt Otto Fell. „Früher bin ich mit meinen Kindern immer Kettenkarussell gefahren, da konnte man so schön rausschleudern. Mittlerweile liebe ich das Riesenrad, weil man von dort aus einen wunderbaren Blick auf die Stadt hat. Da meint man, man wäre mitten im Wald, weil man so viel Grün sehen kann“.

Wenn Kinder neben den Entchen baden gehen

„Ich erinnere mich an so einige lustige Geschichten, die an meinem Stand passiert sind“, erzählt Nadine Luxem lachend hinter ihrer Entchenbahn, aus der vor allem junge Kirmesbesucher kleine gelbe Wasservögel angeln. „Im Sommer gibt es immer wieder Kinder, die plötzlich halb im Becken liegen, planschen oder ganz drin stehen. Ich hatte aber auch mal eine Mutter, die mir den Vorwurf machte, ich hätte ihr doch sagen müssen, dass die Entchen, die hinten schwimmen, mehr Punkte geben würden. Das war wirklich eine verrückte Sache, weil das natürlich Quatsch ist“, erinnert sich Nadine Luxem und wendet sich wieder den Entchen zu.

Mit Wette in schwindelnde Höhe

„Wenn man an die Kirmes denkt, dann fällt einem natürlich der ein oder andere Schabernack ein, den man hier so treiben kann“, berichtet  Kreisdechant Norbert Hörter, der am Samstagmorgen auch die Schaustellermesse mit der Kirmesgemeinde in Gladbachs Pfarrkirche St. Laurentius feierte. „Ich erinnere mich da gerne an eine Wette mit Burkhardt Unrau, die er damals, zu meinem Vergnügen verlor. Als Wetteinlösung musste er mit mir auf das Riesenrad, was er sehr ungern getan hat. Trotz eines »Dreh bloß nicht!« konnte ich mir den Spaß  nicht verkneifen“, erinnert sich Hörter an die besondere Riesenradfahrt mit dem Kirmesmacher Unrau.

Auftakt und Finale

„Ich bin immer gerne bei der Eröffnung dabei“, erzählt Wolfgang Bosbach, „und gerne auch  beim Feuerwerk zum Abschluss am Kirmesdienstag.“  Eine seiner markantesten Kirmeserinnerungen hatte er dieser Zeitung bereits im Vorfeld verraten: eine Karussellfahrt mit  Angela Merkel  im Jahr 1999.

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