KommentarGladbacher Ampelkoaltion wandelt zwischen Einsicht und Machtkalkül

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Was wird aus der Verkehrswende in Schildgen?

Was wird aus der Verkehrswende in Schildgen?

  • Die Ampelkoalition sucht nach neuen Lösungen auf der Altenberger-Dom-Straße.
  • Protest der Händler und Bürger zeigt Wirkung.
  • Ein Kommentar.

Bergisch Gladbach – Wenn Politiker oder politische Parteien ihre Meinung ändern, dann gibt es dafür zwei Gründe. Es kann sein, dass die Position schlicht nicht durchsetzbar ist. Dann wird aus purem Machtkalkül zurückgerudert. Es kann aber auch sein, dass es nach einer intensiven Diskussion mit neuen Erkenntnissen auch neue Einsichten gegeben hat.

In jedem Fall lohnt es sich, auf den Kurswechsel der politischen Ampel in Schildgen, an der Altenberger-Dom-Straße, zu schauen. Zu Beginn gab es den Wunsch, dort mit einem großen Wurf auch ein Zeichen zu setzen. Denn wer eine echte Verkehrswende will, so die Argumentation, der muss auch erst einmal unpopuläre Entscheidungen durchsetzen.

Eine Fahrradfreundliche Straße sollte entstehen

Eine fahrradfreundliche Straße wie aus dem Bilderbuch sollte so entstehen. Also weg mit all den Parkplätzen für die stinkenden Autos und viel Platz für Radfahrer.

Aber Händler und Bürger stellen sich in Schildgen quer. Protestierten, diskutierten und setzten die Ampel und die Verwaltung mächtig unter Druck. Und die politische Konkurrenz – allen voran die CDU – kann sich die Hände reiben.

Ampel rückt von ursprünglichen Zielen ab

Jetzt aber rückt die Ampel von ihren ursprünglichen Zielen ab und sucht nach praktischen Lösungen. Abzuwarten bleibt, wie die aussehen werden. Dann wird wahrscheinlich auch deutlich, ob die Ampel sich dem politischen Druck gebeugt hat, oder ob es ein echtes Umdenken gegeben hat. Wir als Zuschauer haben drei Möglichkeiten zu reagieren.

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Wir können Beifall klatschen für eine pragmatische Politik, die auf die berechtigten Einwände reagiert. Wir können lautstark pfeifen, weil die Gladbacher Verkehrspolitik erst im zweiten Anlauf auf die Bürger wirklich zugeht. Wir können aber auch pfeifen, weil mit dieser ständigen Suche nach Kompromissen keine echte Verkehrswende zu machen ist.

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