Kontrolle in GladbachSo nehmen Einzelhändler und Kunden die 2G-Regel an

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Einkaufen, etwa in Bekleidungsgeschäften wie hier in Gladbach, ist seit Samstag nur noch Geimpften und Genesenen erlaubt.

Bergisch Gladbach – In langen Schlangen stehen sie in der Fußgängerzone. Und wirken doch froh, überhaupt noch shoppen gehen zu können. Wer nicht geimpft oder genesen ist, hatte da am Samstag bis auf die Geschäfte des täglichen Bedarfs keine Chance mehr.

Ob Bekleidungsgeschäft, Elektronikhandel oder Juwelier – gleich am Eingang wird ab sofort nach den neuen Corona-Regeln Impf- oder Genesenen-Nachweis sowie der dazugehörige Ausweis kontrolliert.

Stadt bläst Bändchen-Projekt wieder ab

Um die Kontrolle zu erleichtern, hatte der Einzelhandel in der Gladbacher Stadtmitte eigentlich am Freitag noch kurzfristig ein Bändchen-System einführen wollen, bei dem an drei Stellen gegen Kontrolle besagtes Bändchen ausgegeben worden wäre, so dass nicht an jedem Geschäft Ausweis und Impf- beziehungsweise Genesenen- Zertifikat hätte kontrolliert werden müssen.

Aber laut noch kurzfristiger herausgekommener Landesverordnung hätte jeden Tag ein neues Bändchen ausgegeben werden müssen, was den Aufwand erheblich erhöht und den praktischen Nutzen zunichte gemacht hätte. So blieb am Ende nur die Kontrolle der kompletten Nachweise an jeder Ladentür.

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Impf- oder Genesennachweis müssen seit Samstag laut 2G-Verordnung des Landes an zahlreichen Geschäften kontrolliert werden.

„Die Kundinnen und Kunden nehmen’s aber gelassen“, sagt der Security-Mitarbeiter eines großen Einzelhandelsgeschäfts. „Und Stress mit Ungeimpften hatten wir auch noch nicht.“ Ein paar Meter weiter vor der Filiale des Textilanbieters Peek & Cloppenburg zuckt Petra Behrendt mit den Schultern: „Ist halt so. Immer noch besser als letztes Jahr vor Weihnachten, als gar nichts mehr ging. Und Schlangestehen haben wir in der Pandemie ja wieder ganz gut gelernt.“

2G-Kontrolle mit Warnweste und Weihnachtsmann

Das Kontrollpersonal am Eingang des Fashion- und Wohnaccessoire-Anbieters TK Maxx hat nicht nur einen 2G-Sticker an der gelben Warnweste, sondern auch eine Weihnachtswichtelmütze auf dem Kopf. Ein bisschen Stimmung muss wohl sein, auch wenn der Eingang ab heute mit Barrieren abgeriegelt ist, die nur für den geöffnet werden, der die entsprechenden Nachweise vorlegt.

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Ein Schild weist in einem Laden auf die geltende 2G-Regel hin.

Gegenüber in der Rhein-Berg-Galerie kommt man erstmal ganz ohne Kontrolle ins Haus. „Wir haben hier ja auch Geschäfte wie Bäckerei, Drogerie oder den Discounter im Untergeschoss, in die auch nach der neuen Regelung noch jeder reindarf“, erläutert ein Mitarbeiter. Daher haben alle Läden im Haus, die nur mit 2G-Nachweis betreten werden dürfen, ihr eigenes Kontrollpersonal an den Eingängen platziert.

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„Mir Bändchen wäre das alles schon einfacher gewesen“ sagt Vera Merten, die aus Dellbrück zum Einkaufen nach Gladbach gekommen ist, „aber das ging ja wohl offenbar nach der Landesvorschrift nicht. Echt bürokratisch das alles“, findet sie. „Hätten die sich mal früher zur Impfpflicht durchgerungen, dann hätten wir das jetzt alles nicht“, sagt sie und steuert mit den C&A-Tüten in der Hand das nächste Geschäft an. „Einkaufen dauert jetzt ja was länger.“

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