Lockerungen im KreisSo klappt das Terminshopping in Bergisch Gladbach

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Innenstadt Fussgängerzone 080321

Die Bergisch Gladbacher Fußgängerzone in Corona-Zeiten.

Bergisch Gladbach – Als der Kunde einfach so in den C&A in der Rhein-Berg Galerie gehen möchte, muss eine Mitarbeiterin ihn aufhalten. Sie zeigt auf ein Schild und eine kleine Theke, die vor dem Laden stehen. „Hier läuft ab heute alles nur über einen Termin“, sagt die Mitarbeiterin hinter der Theke.

Wer hier Mäntel, Pullover oder Jeans kaufen möchte, bucht sich vorher im Internet ein Zeitfenster von 15 oder 30 Minuten. „Click and Meet“ - „klicken und buchen“: So nennt die Bundesregierung das Einkaufen mit Termin, das seit Montag wieder möglich ist. Bei C&A wird die Anmeldung dann über ein Programm im Laden verbucht. An der Theke meldet man sich mit Namen und Termin und dann öffnet sie sich: die lang verschlossene Welt der Hemden, Kleider und rot-weißen Sale-Schilder.

Digital und analog Termine buchen

Wie das so klappt mir der Buchung übers Internet? „Bis jetzt ganz gut“,sagt die Mitarbeiterin. „Nur für Menschen, die das übers Netz nicht machen können, haben wir hier eine Liste, wo wir die Namen reinschreiben.“ Dass die Menschen die Lockerungen zum Shoppen nutzen wollen, werde deutlich sagt sie: „Wir sind schon gut ausgebucht. So zehn bis zwanzig Leute sind meist im Laden“

Ein paar Meter vor dem Eingang steht eine Frau und tippt auf ihrem Handybildschirm. „Ich habe heute Morgen schon im Internet gesehen, dass man bei manchen Geschäften vor Ort einen Termin buchen kann. Hier mache ich das jetzt eben kurz auf dem Handy.“ Was sie als erstes kaufen will , jetzt, wo man wieder in die Geschäfte darf? „Unbedingt Klamotten für meine Kinder. Die sind in den letzten Monaten einfach aus allem rausgewachsen.“ Dann geht es für sie weiter in der Schlange.

Spontanität noch nicht erlaubt

Auf der anderen Seite sind die Schaufenster von Bijou Brigitte hell erleuchtet. Die Tür ist offen, doch im Eingang steht ein Stuhl. Wenn man kurz in den Laden hineinruft, kommt Kerstin Berger hinter der Theke hervor. Die Filialleiterin erklärt: „Wer bei uns einkaufen möchte, muss vorher anrufen.“ Dann zeigt sie auf ein Schild im Schaufenster, das die Telefonnummer zeigt. Unter der Maske ist ein Lächeln zu sehen. „Ja, es ist schon komisch“, sagt sie. Spontan eintreten dürfen die Kundinnen und Kunden an diesem Morgen nicht. „Offiziell muss man jetzt hier an der Ladentür im Laden anrufen, einen Termin vereinbaren und darf dann eintreten“, sagt sie. Bis jetzt sei es ruhig gewesen in den ersten Stunden, seit die Geschäfte wieder offen haben. In einigen Tagen kommt der nächste Teil der Frühjahrskollektion in die Regale. Berger sagt: „Ich bin nur froh, dass es wieder losgeht.“

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Weniger froh scheint der Mann hinter der Theke der Pizzeria Casa d’Italia zu sein. Seit Donnerstag werden dort wieder Pasta, Aufläufe und Pizzastücke zum Mitnehmen verkauft. Wie das Geschäft bisher läuft? „Gar nicht gut“, sagt er mit lauter Stimme. „Die Leute haben keine Lust, sich hier Pizza zu holen und dann , wie angeordnet, weit laufen zu müssen, um es zu essen.“ Die Laufkundschaft fehle -trotz Öffnungen. „Es ist hier so gut wie tot“, sagt er.

Draußen in der Fußgängerzone sind kaum mehr Menschen unterwegs als in den Wochen davor. Es ist kühl, der Himmel grau. Vor manchen Geschäften bilden sich kleine Schlangen, die sich schnell auflösen, wenn die Menschen in die Geschäfte dürfen.

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