LVR-IndustriemuseumBeim Papierfest konnten Kinder ihre Talente entdecken

Lesezeit 3 Minuten
Papierfest_Dombach09

Das LVR-Industriemuseum feierte in der Papiermühle Alte Dombach mit zahlreichen Besuchern das jährlich große Papierfest.

Bergisch Gladbach – Was macht mehr Spaß: bei den Clowns jonglieren lernen oder unterm Mikroskop Wassertierchen beobachten und bestimmen? Beim Papierfest am Sonntag im LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach gab es keine Langeweile, nicht bei den vielen Kindern, nicht bei den Eltern oder Oma und Opa.

Gleich am Eingang stand das Bergische Naturmobil von der Biologischen Station. Fast ein Dutzend Mikroskope hatte die Biologin Alina Buschbacher auf den Tischen aufgestellt. Mit einem Kescher fischten die Kinder winzige Wassertierchen aus einem Becken, ließen sich dabei helfen, eines der Tiere in eine mit Wasser gefüllte Petrischale zu bugsieren und unter das Mikroskop zu legen.

Zehn Stationen, zehn Fragen

Was kann das sein? Ein Bachflohkrebs? Eine Eintagsfliegenlarve? Sorgfältig verglich Paul die Tafel mit den Abbildungen mit dem Insekt, das er im Visier hatte. Das Tierchen sah aus wie eine lange Wurst und bewegte sich kaum. „Eine Köcherfliegenlarve?“ fragt er die Biologin. Die hatte gleich eine Erklärung parat: „Ja, die Larve baut ein Schutzhäuschen aus winzigen Stöckchen und Steinchen um sich herum.“ Und schon konnte Paul bei der Rallye im Museum punkten – zehn Stationen mussten besucht, zehn Fragen beantwortet werden.

Zwischendurch legten die Kinder eine Ratepause ein. Sie jagten den Seifenblasen hinterher. Oder versuchten beim Mitmachzirkus, Teller auf dünnen Stangen zu jonglieren, den Hula-Reifen um die Hüften kreisen zu lassen, auf dem Drahtseil zu balancieren und vieles mehr. Mia jonglierte sofort fast eine Minute lang den Teller – ein Naturtalent. Die Großeltern waren begeistert: Hula, Ballspiel, Diabolo und Jonglieren – das hätten sie früher als Kinder auch gespielt. Aber noch mal in den Hulareifen steigen? Nein, lieber nicht.

Neue Know-How zu Erbsen und Linsen

Einen „Bauernhof im Koffer“ hatte die Agrarwissenschaftlerin Barbaras Steinrück. Damit vermittelt sie Grundkenntnisse in Sachen Landwirtschaft für Kinder ab fünf Jahren. Dabei hatte sie Erbsen, Bohnen, Linsen dabei. Dass die Hülsenfrüchte Stickstoffsammler sind und als Gründünger den Boden verbessern, wussten die meisten Kinder nicht. „Sie wissen eher, dass man davon pupsen muss und man sie nicht roh essen darf“, sagte Steinrück lachend.

Laurenz Commandeur half den Kindern, aus Leisten, Sieben und Nägeln einen kleinen Schöpfrahmen zu basteln. Der fünfjährige Malik hatte wie ein Profi die Nägel ganz gerade eingeschlagen. Gematscht wurde beim Filzen mit Netti Lynker: Die dreijährige Finja, bunt geschminkt wie ein Schmetterling, rollte ein Bällchen Schafwolle hin und her. „Der Ball soll weiß bleiben“, das wusste sie ganz genau. „Je länger du rollst, umso fester wird der Ball beim Filzen“, erklärte Lynker den Kindern, die sich einen bunten Farbenmix zusammengestellt hatten.

KStA abonnieren