Mietvertrag geplatztGladbacher Verwaltung sucht dringend Büroräume

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Ästhetisch wirkt das Treppenhaus im alten Stadthaus. Die Bausubstanz ist marode, die Arbeitsplätze sind nicht mehr zeitgemäß.

Ästhetisch wirkt das Treppenhaus im alten Stadthaus. Die Bausubstanz ist marode, die Arbeitsplätze sind nicht mehr zeitgemäß.

Bergisch Gladbach – Aus den Plänen, kurzfristig neue Büros für die Stadtverwaltung zu schaffen, wird nichts. Die Verhandlungen, ein Bürogebäude in der Senefelderstraße im Gladbacher Stadtteil Heidkamp zu mieten, sind gescheitert. Der Eigentümer der Immobilie hat sich aus dem Verfahren zurückgezogen, teilte die Verwaltung gestern mit.

„Das ist ärgerlich. Aber wenn der Eigentümer die Verhandlungen abbricht, muss man das zur Kenntnis nehmen“, sagte Bürgermeister Frank Stein gestern auf Nachfrage. Das Problem der massiven Raumnot bestehe unverändert. „Wir wollten kurzfristig neue Stellen besetzen. Das können wir nun leider nicht“, erläutert er.

Platzmangel ist eklatant

Die Suche nach einer freien Büroimmobilie beginnt von vorn. Um den eklatanten Platzmangel zu überbrücken, müsse man sich mit neuen Arbeitsmethoden behelfen. Stein: „Das bedeutet verstärkten Einsatz von mobilem Arbeiten, Homeoffice und die Einrichtung von Tele-Arbeitsplätzen.“ Er macht keinen Hehl daraus, wie groß der Druck sei, neue Büroflächen zu finden.

Seit Februar hat die Stadtverwaltung über den Mietvertrag für das Gebäude, das nicht weit entfernt ist vom Gustav-Lübbe-Haus, verhandelt. Der Stadtrat hatte in nichtöffentlicher Sitzung der Anmietung des Gebäudes zugestimmt – begleitet von einem Riesenkrach. Die CDU hatte der Verwaltung vorgeworfen, sich nicht an demokratische Regeln zu halten.

150 neue Arbeitsplätze

Dennoch entschied der Rat einstimmig, das 40 Jahre alte Bürogebäude an der Senefelder Straße zu mieten und dort rund 150 Arbeitsplätze einzurichten. Die Mietkosten kalkulierte die Stadt auf 2,2 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren. Zwei städtische Fachbereiche hätten dort auf 2900 Quadratmeter Bürofläche untergebracht werden sollen.

Im Laufe der Gespräche über das Mietobjekt stellte sich die konkrete Planung „als durchaus komplex heraus“, so die Verwaltung. Eine Überprüfung der Statik habe ergeben, dass die ursprünglich geplanten Um- und Ausbauten nicht umzusetzen seien. „Steuerliche Aspekte sowie der Fortbestand weiterer Mietverhältnisse verkomplizierten die Verhandlungen zusätzlich“, nennt die Verwaltung weitere Details.

Verhandlung gescheitert

Gemeinsam sei immer wieder diskutiert worden, wie ein Umzug doch noch zu realisieren sei. Diese Bemühungen ließ der Vermieter platzen, indem er Ende Mai mitgeteilt hat, aus den Verhandlungen auszusteigen. Die Stadtverwaltung akzeptiert die Entscheidung mit Bedauern.

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„Es ist mir wichtig klarzustellen, dass die Entwicklung zur Senefelderstraße keinen unmittelbaren Einfluss auf die Planungen hinsichtlich des neuen Stadthauses hat“, betont Bürgermeister Stein. „Hier stehen unverändert die Verhandlungen mit den Eigentümern des AOK-Gebäudes auf der Agenda.“

Die Stadtverwaltung sucht nach der Absage intensiv Räume, die kurzfristige angemietet werden können. „Am Beispiel des AOK-Gebäudes kann man sehen, dass diese Versuche nicht fruchtlos bleiben. Auch wenn die Lage in Bergisch Gladbach mehr als schwierig ist“, sagt David Sprenger, Leiter des Fachbereichs Allgemeine Verwaltung.

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