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Muss das sein?Bürger ärgern sich über Parkplätze der Stadt Bergisch Gladbach

Lesezeit 3 Minuten
IInsbesondere an Markttagen sehr beliebt: Der Parkplatz Schnabelsmühle.

IInsbesondere an Markttagen sehr beliebt: Der Parkplatz Schnabelsmühle.

Bergisch Gladbach – Beliebt bei Autofahrern als zentrumsnahe Parkfläche in Bergisch Gladbach ist der Parkplatz Schnabelsmühle. Besonders am Mittwochvormittag, wenn der Wochenmarkt stattfindet, ist der Parkplatz stark frequentiert bis ausgebucht. Häufig seien die Stellplätze auf beiden Parkdecks aber mit Fahrzeugen von Beschäftigten der Stadtverwaltung besetzt, berichten Besucher der Stadt dieser Zeitung.

Warum nehmen die Mitarbeiter der Stadt den Kunden und Besuchern der Stadt die Parkplätze weg?, fragt ein Autofahrer aus Bergisch Gladbach-Bensberg verärgert.

Mehr als 100 Autos von Stadt-Mitarbeitern

Schon mehrfach habe der Bensberger den Parkplatz Schnabelsmühle vergeblich angefahren, um sein Fahrzeug zu parken. In seinem Frust habe er sich die Mühe gemacht, und die Fahrzeuge gezählt, die mit einer Ausnahmegenehmigung der Stadtverwaltung dort parken. „Es waren an einem Tag 75 Autos und an einem anderen Tag 103 Autos“, berichtet er. Diese Zahlen konnte die Stadtverwaltung auf Nachfrage nicht bestätigten. Auch seien bislang keinerlei Beschwerden dazu bekannt.

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„Aktuell sind bei der Stadt 60 Ausnahmegenehmigungen zum Parken beantragt“, erklärt Martin Rölen, Sprecher der Verwaltung. Diese Ausnahmen seien zum größten Teil für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fachbereich 5 ausgestellt worden, die „täglich und auf Abruf mit ihrem Fahrzeug rausfahren müssen“, so Rölen. Die Kollegen seien im allgemeinen Sozialen Dienst tätig, das heißt unter anderem für Besuchsdienste, Pflegekinder und die Flüchtlingshilfe unterwegs.

Sie seien berechtigt in der Parkzone 2, nicht zu weit entfernt vom Stadthaus zu parken, damit sie schnell vor Ort sein können. Zur Parkzone 2 gehört auch der Parkplatz Schnabelsmühle.

Ärger bei Händlern des Wochenmarkts

Händler des Wochenmarktes würden ebenso Ausnahmegenehmigungen zum Parken erhalten, erklärt der Verwaltungssprecher weiter. „An Markttagen haben wir ohnehin eine starke Auslastung der Parkflächen in der Stadt.“ Liegen etwas kleinere hellgrüne Karten auf dem Armaturenbrett der Autos aus, sind sie schnell als Monatstickets zu erkennen. „Davon stellt die Stadt etwa 100 bis 110 jeden Monat aus. Sie kosten 50 Euro. Im Oktober sind 108 Tickets verkauft worden“, berichtet Rölen.

Das Tagesticket kostet für den Parkplatz Schnabelsmühle fünf Euro. Auch das lohne sich für Autofahrer, die hin und wieder einen ganzen Tag ihr Fahrzeug nach am Stadtzentrum abstellen müssen. Für Besucher der Stadt schlägt Martin Rölen als Ausweichfläche zum Parken die Tiefgarage unter dem Bergischen Löwen vor. Wer dort nicht gerne reinfahre, könne die Parkplätze vor dem Zanders-Gebäude An der Gohrsmühle nutzen oder die Buchmühle sowie Parkpalette Odenthaler Straße anfahren.

Unter dem Titel „Muss das sein?“ gehen wir Anregungen unserer Leser nach. Welcher Missstand ist Ihnen aufgefallen? Wir recherchieren für Sie. Melden Sie sich bei uns schriftlich, telefonisch oder per E-Mail: Lokalredaktion Bergisch Gladbach, An der Gohrsmühle 10, 51465 Bergisch Gladbach, (0 22 02) 93 78 56 10.

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