Nach 34 JahrenBauamtsleiterin Elisabeth Sprenger verabschiedet sich in den Ruhestand

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Ende des Monats geht sie in den Ruhestand: Elisabeth Sprenger vor dem Böhm-Rathaus in Bensberg, ihrem Dienstsitz.

Ende des Monats geht sie in den Ruhestand: Elisabeth Sprenger vor dem Böhm-Rathaus in Bensberg, ihrem Dienstsitz.

  • Elisabeth Sprenger verabschiedet sich nun nach 34 Jahren vom Baudezernat.
  • Sie war schon in den 90ern die zweite Frau in der Gladbacher Verwaltung, die eine Amtsleitung innehatte.
  • Das i-Tüpfelchen ihrer zusätzlichen Tätigkeit als Standesbeamtin hat sie mit ihrer letzten Trauung im Heimatmuseum erlebt.

Bergisch Gladbach – Sie geht mit gutem Gefühl. Denn wichtige Bauprojekte in der Stadt Bergisch Gladbach sind nach langen Jahren der Vorarbeit endlich auf erfolgreichem Weg. Etliche Aktendeckel kann sie getrost schließen. Und das i-Tüpfelchen ihrer zusätzlichen Tätigkeit als Standesbeamtin hat sie mit ihrer letzten Trauung im Heimatmuseum erlebt: Sie traute erst vor wenigen Tagen ihr Patenkind. Elisabeth Sprenger verabschiedet sich nun nach 34 Jahren vom Baudezernat.

Planen und Bauen sind ihr Ding. Manches große Vorhaben braucht Zeit und Nerven hat die Diplom-Ingenieurin nicht nur einmal erfahren. „Die Schlossgalerie in Bensberg habe ich zehn Jahre begleitet und viel Arbeit reingesteckt“, sagt Elisabeth Sprenger. Es gefällt ihr, was letztlich daraus entstanden ist und noch entstehen wird. „Das wird richtig schön.“

Zusammenhänge und Hintergründe verstehen

Auch die Pläne für das Steinbüchel-Gelände im Zentrum von Bergisch Gladbach-Gronau liegen seit etwa 2013 auf ihrem Schreibtisch. 164 neue Wohnungen entstehen dort. Als sie sich erinnert, wie damals die ersten Pläne bei einer Anwohnerversammlung vorgestellt wurden, sagt sie spontan: „Hätten wir doch G+H Isover von Anfang an mit ins Boot geholt.“ Es hätte für alle Beteiligten wohl einiges leichter gemacht.

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Zusammenhänge und Hintergründe zu verstehen, sind ihr ein Anliegen. Nach Architekturstudium und Referendariat zum höheren bautechnischen Verwaltungsdienst übernimmt Elisabeth Sprenger 1986 die stellvertretende Leitung der Bauaufsicht in Bergisch Gladbach. „In den fünf Jahren, die ich diese Position hatte, erlebte ich drei verschiedene Amtsleiter und drei Baudezernenten“, erzählt sie. „Ich habe viel erkannt und gelernt durch die unterschiedliche Art von Führungen. Dadurch habe ich meine Vorstellung entwickelt, wie Bauaufsicht laufen sollte.“

Förderung der selbstständigen und eigenverantwortlichen Arbeit

Als die Ingenieurin 1991 die Leitung der Bauaufsicht übernimmt, ist es ihr wichtig, das selbstständige und eigenverantwortliche Arbeiten der Frauen und Männer ihrer Abteilung zu fördern. „Ich lasse sie nicht allein, muss aber nicht alles nachprüfen. Dann läuft manches in einer Verwaltung zügiger.“

Elisabeth Sprenger ist in den 90ern die zweite Frau in der Gladbacher Verwaltung, die eine Amtsleitung innehat. Die erste war Gisela Müller-Veith. Die beiden Planerinnen sind nach wie vor befreundet. „Es war eine tolle Zusammenarbeit mit uns“, sagt Sprenger. 2014 übernimmt sie kommissarisch den Fachbereich ihrer Vorgängerin, 2015 wird sie offiziell die Leiterin.

Schöne Aussichten für die Zukunft

In dieser Zeit absolviert sie auch die Ausbildung zur Standesbeamtin. Eine Trauung sei viel Vorbereitung und häufig seien die Termine samstags. „Aber es sind wahre Glücksmomente für mich.“

In ihrem Fachbereich ist Elisabeth Sprenger Chefin von rund 80 Beschäftigten. „Wir haben gute Ressourcen und ein gutes Klima im Rathaus“, sagt sie und weiß, dass sich auch mit ihrem Abschied der Generationenwechsel in der Verwaltung weiter vollzieht. Zweimal habe sie ihre Amtszeit verlängert. Mit 67 Jahren räumt die gebürtige Westfälin nun ihren Schreibtisch. Von dort hat sie schöne Aussichten nach links auf Schloss Bensberg und zur anderen Seite zum Kardinal-Schulte-Haus.

Die schönen Aussichten für die Zukunft bleiben: Mehr Zeit für die Familie – sie hat drei Kinder großgezogen –, Freunde, ihrem Studium der Logotherapie und Bensberg als Heimat. Wenn sie am 30. Juli die Tür zu ihrem Büro das letzte Mal schließt, macht sie zusammen mit einer Freundin, die auch aus dem Job aussteigt, eine Auszeit: eine Woche Exerzitien.

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