Nach Camp für GeflüchteteOb Anlage in Katterbach wieder Sportplatz wird, ist unklar

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

An den Sportplatz erinnert aktuell nicht mehr viel.

Bergisch Glabdach – Versprochen ist versprochen, eigentlich. Politik und Verwaltung haben sich dazu bekannt, den ehemaligen Aschefußballplatz in Katterbach wieder in eine Sportanlage zu verwandeln. Das 2015 errichtete Flüchtlings-Camp auf der Fläche ist inzwischen längst abgebaut. Aber das Versprechen einer Sportstätte gilt jetzt nur noch unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit.

Der Finanzausschuss entscheidet darüber, ob auf dem ruinierten Platz eine Freizeitanlage errichtet wird. Doch dort tritt das Vorhaben in Konkurrenz zu vielen anderen Projekten, die ebenfalls zu den freiwilligen Leistungen zählen.

Sportplatz in Katterbach würde 500.000 Euro kosten

„Es ist unstrittig, wie wichtig die Sportanlage ist“, betont Beigeordneter Ragnar Migenda in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Kultur und Sport. Aber die Stadt habe sich aufgrund der Finanzlage eine strenge Haushaltsdisziplin verordnet, um 2023 nicht wieder unter die strengen Regeln eines Haushaltssicherungskonzepts zu fallen. Dies bedeutet: Ob in Katterbach etwas passiert, ist nicht sicher.

Sportplätze

Im Stadtgebiet Bergisch Gladbachs fehlen drei Außensportanlagen. Diese Unterversorgung weist der Sportentwicklungsplan 2010 aus. Die Bestandsaufnahme von damals beinhaltet den Sportplatz Katterbach noch. Die Anlage wurde 2015 von jetzt auf gleich aufgegeben, um dort in der sich zuspitzenden Flüchtlingssituation Leichtbauhallen für Flüchtlinge zu errichten. Der bis dahin auf dem Ascheplatz beheimatete Fußballverein Inter 96 löste sich auf und fusionierte mit Blau-Weiß-Hand. Wie die Verwaltung mitteilt, gibt es viele Anfragen seitens Sportvereinen sowie Lehrer- und Elternschaft, wann die Fläche als Sportstätte wiederhergestellt wird. (ub)

Eine erste Kostenschätzung beläuft sich auf 500.000 Euro. Gemäß seiner schriftlichen Zusage von 2015 würde sich der Immobilienbetrieb mit 250.000 Euro beteiligen. Aus dem Etat der Sportverwaltung kämen 150.000 Euro sowie 117.000 Euro aus dem Förderprogramm „Moderne Sportstätte“, für die es bereits eine Zusage gibt. Diese gilt aber nur noch für dieses Jahr, danach verfällt der Anspruch und das Geld wäre weg.

Kernstück der 4000 Quadratmeter großen Freizeitanlage soll ein Kleinspielfeld sein, das auch als Ausweichfläche für Meisterschaftsspiele etwa im Jugendfußball dienen kann. Vorgesehen sind in einer ersten Grobplanung zudem ein Beachvolleyball,- Streetbasketball- und Beachsoccerfeld, zwei Boule-Bahnen sowie ein parkähnlich angelegter Bereich etwa für Kraftsport. Baubeginn könnte bereits Ende 2022 sein.

Tino Symanzik (Grüne) verspricht: „Die Ampel wird sich im Finanzausschuss dafür einsetzen, dass die Sportanlage gebaut wird.“ Die Corona-Zeit habe gezeigt, wie wichtig Bewegung sei. Robert-Martin Kraus (CDU) betont: „Das Projekt muss umgesetzt werden. Wir stehen da in der Verpflichtung der Bürgerschaft in Schildgen und Katterbach.“ Doch für den CDU-Antrag, den Zusatz „vorbehaltlich der Bereitstellung der Haushaltsmittel“ im Beschluss des Kultur- und Sportausschusses wegzulassen, findet sich keine Mehrheit.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Wird das Projekt gestrichen, wären wir sehr enttäuscht“, betont Felix Bertenrath vom Vorstand des Stadtsportverbands. Als es darum gegangen sei, wie die 117.000 Fördergelder eingesetzt werden sollen, habe der Stadtsportverband sein Okay für die Anlage in Katterbach gegeben. „Beim nächsten Mal würden wir das Geld dann lieber auf die einzelnen Vereine verteilen“, kündigt er an. 

KStA abonnieren