Nestlé kauft StarbucksBergisch Gladbacher Firma Krüger muss abwarten im Kaffeeduell

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kaffeetasse dpa

Wird es jetzt eng für Krüger?

Bergisch Gladbach – Im September 2012 war es eine Nachricht, die in der Kaffeebranche für große Aufregung sorgte: Das amerikanische Riesenunternehmen Starbucks arbeitet mit dem deutschen Mittelständler Krüger zusammen. Gemeinsam sollten Kaffeekapseln für den heimischen Gebrauch verkauft werden. Für Krüger ein riesiger Erfolg und ein Geschäft mit besten Perspektiven.

Nun sorgt eine andere Nachricht für Aufregung – und die ist weit weniger positiv für Krüger: Der Schweizer Lebensmittelriese Nestlé übernimmt das Handelsgeschäft von Starbucks und zahlt für die Lizenzrechte 5,97 Milliarden Euro (7,15 Milliarden Dollar).

Gerade das Unternehmen Nestlé ist es, das Krüger mit seinem Kaffeekapseln direkt attackiert.

Von einer Zusammenarbeit von Starbucks mit Nestlé kann sich die Krüger Gruppe also nichts Gutes erhoffen.

Krüger prüft Auswirkungen

Am Dienstag sagte Marc Krüger auf Nachfrage: „Wir prüfen im Augenblick, welche Auswirkungen dieser Kauf für unser Geschäft haben wird. Noch kann ich da keine Aussagen machen, denn wir sind auch überrascht.“ Fakt sei, dass der gesamte Kaffeemarkt derzeit von der Konkurrenz der beiden Unternehmen Nestlé und JAB Holding geprägt sei.

Die JAB Holding ist ein Zusammenschluss verschiedener Firmen der Unternehmerfamilie Reimann. In den vergangenen Jahren hatte JAB verschiedene Kaffeeproduzenten weltweit gekauft und war in direkte Konkurrenz zu Nestlé getreten. Die Rede ist vom „Duell der Giganten um die Kaffeebohne“. Weltweit liegt aber Nestlé weit vor der JAB Holding – außer in den USA. Dort gilt Starbucks als wichtigste Kaffeemarke. Mit dem Kauf von Starbucks verschiebt sich das Kräftegewicht nun auch dort in Richtung Nestlé.

Das Geschäft, das Nestlé von Starbucks übernimmt, hat einen Umsatz in Höhe von rund zwei Milliarden Dollar jährlich – der Kaufpreis in Höhe von 5,97 Milliarden Dollar erscheint vielen Experten als extrem hoch und nur durch den Konkurrenzkampf zwischen Nestlé und JAB Holding erklärbar.

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