Ökologisch und SozialInvestor stellt Pläne für das Wachendorff-Areal vor

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Das Gelände der Kradepohlsmühle von oben.

Bergisch Gladbach – „Wir wollen etwas schaffen, wo wir auch selber gerne wohnen würden“, sagt Kai Spengler, Projektentwickler für das ehemalige Wachendorff-Gelände („Kradepohlsmühle“).

Wie berichtet, tut sich etwas auf dem alten Fabrikgelände in Gronau (3,9 Hektar). „Wir räumen den Müll beiseite“, sagt Spengler. Berge an Unrat haben sich über die Jahre angesammelt, seit 2003 steht die Papierproduktion still. Auch grüner Wildwuchs wird beseitigt. Erste Anträge auf Abbruch plant Spengler für die allernächste Zeit.

Nicht alles verschwindet: Die Urzelle der Papierfabrik, der prägende Turm aus Backsteinziegeln, bleibe als Wahrzeichen erhalten, erklärt Spengler. Gewerbeeinheiten wie Büros sollen später einmal in dem markanten Hauptgebäude zu finden sein.

Ob der Bebauungsplan angepasst werden muss, ist offen

Entkernt und mit neuen Decken wird das Innenleben angepasst werden. Auch den Schornstein, der sich übers Gelände erhebt, will Spengler bewahren. Ansonsten orientiere man sich an den Vorgaben des Planungsrechts: Wohnen und Arbeiten.

Im Flächennutzungsplan ist Wachendorff als Mischgebiet ausgewiesen. Ob der geltende Bebauungsplan angepasst werden müsse, sei noch offen. Im aktuellen Bebauungsplan ist auch eine Seniorenpflegeeinrichtung sowie ein Parkhaus vorgesehen.

Eigentümerin des Wachendorff-Geländes ist seit kurzem die CG Wohnen an der Strunde, die ihrerseits über die CG Elementum AG zur Gröner-Group gehört, einem der großen Projektentwickler Deutschlands. Auf 288 Millionen Euro wird das Projektvolumen beziffert, 52 000 Quadratmeter Wohn- und Gewerbeflächen sollen bis Ende 2025 entstehen.

Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt

Nachhaltigkeit und Ökologie: Diese beiden Schwerpunkt setzt Gröner nach eigener Aussage bei seinen Projekten um. So soll es auch bei Wachendorff sein. Spengler spricht vom ökologischen Fußabdruck, der bei allen Veränderungen im Auge zu behalten sei.

Vorfabrikation für die Neubauten ist geplant, die Gröner-Gruppe verfügt über ein eigenes Werk. Carsharing und Elektromobilität wird es geben, mit Ladestationen für die Elektroautos. Für die Infrastruktur soll eine Kindertagesstätte auf dem Gelände entstehen, Wohnungen für ältere Menschen ebenfalls.

Wachendorff soll ökologische Maßstäbe setzen, auch bei den Baumaterialien. Grüne Technologie sei die Maxime, die die Gröner-Gruppe verfolge. Die CO2-Bilanz solle optimal sein, sagt Spengler. Intern sei der Planungsstand schon „sehr weit“, sagt Spengler.

Eine abgeschottete Luxussiedlung soll nicht entstehen

Derzeit stehe das Unternehmen in engem Austausch mit dem Gladbacher Planungsamt. Wichtige Fragen müssten noch verbindlich geklärt werden. Etwa die exakte Zahl der Gebäude und Wohnungen, die auf der Fläche entstehen könnten. Sich auf eine Zahl festzulegen, sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Im Bebauungsplan ist eine Riegelbebauung (dreigeschossig mit Dachgeschoss) vorgesehen, auch eine aufgelockerte Bebauung mit Stadtvillen ist möglich.

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Mieten oder Kaufen, beides wollen die Projektentwickler anbieten. Was auf keinen Fall kommen soll, ist eine abgeschottete Luxussiedlung. Bei Wachendorff soll es bei den Wohnungen bis zu 30 Prozent öffentlich geförderten Wohnraum geben und 20 Prozent preisgedämpften Wohnraum. Über die bauliche Verdichtung des Geländes werde noch beraten mit der Stadt, sagt Spengler. Gleiches gelte für die Zahl der Parkplätze für die Wohnungen und die Frage der späteren Verkehrsanbindung.

Im Konzept sind 785 Stellplätze aufgeführt. Die Stadt hat im Bebauungsplan als Haupterschließung die Straße Am Dännekamp und die vorhandene Strunde-Brücke vorgesehen. Auch vom Norden, vom Kradepohlsmühlenweg, ist eine Zufahrt geplant. Das Gelände soll später aber nicht als neuer Schleichweg durchfahren werden können.

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