ProzessIntensivtäter (15) verurteilt, der in Bergisch Gladbacher Schulen einbrach

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DPA Strafgesetzbuch

Symbolbild

  • Welches Urteil das Bensberger Jugendschöffengericht fällte
  • Für welche Taten der 15-Jährige verantwortlich sein soll
  • Wie die Sozialprognose des Intensivtäters aussieht

Bergisch Gladbach – Das Bensberger Jugendschöffengericht hat im Zusammenhang mit der Bergisch Gladbacher Schuleinbruchserie erneut einen Jugendlichen verurteilt.

Ein 15-jähriger Schüler erhielt für 20 Einbrüche in Schulen und Kitas (darunter vier Versuche) zwei Jahre Jugendstrafe mit Bewährung, wie die Direktorin des Amtsgerichtes mitteilte. In vier weiteren Fällen sei er freigesprochen worden. Mit dem Urteil sei das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft gefolgt.

Die gegen den 15-Jährigen verhängte Strafe ist die höchste, die bislang bekannt geworden ist. Allerdings ist auch die Zahl von 20 Einbrüchen und Einbruchsversuchen die mit Abstand höchste Zahl.

Außerdem hat er Arbeitsstunden auferlegt bekommen

Als Bewährungsauflage ordnete das Gericht an, dass der 15-Jährige in der Jugendhilfeeinrichtung, in der er sich seit Juli 2019 befindet, wohnen bleibt und zur Schule geht. Zudem seien ihm Arbeitsstunden auferlegt worden, über deren Anzahl das Gericht keine Angaben machte.

Der Jugendliche hatte nach seiner Festnahme einen Monat in Untersuchungshaft gesessen und wurde dann in einer Jugendhilfeeinrichtung untergebracht. Die Bewährung erkläre sich durch eine „sehr günstige Sozialprognose“: In seiner Intensivwohngruppe verhalte sich der 15-Jährige nach Angaben des Betreuers und der Lehrer vorbildlich.

Weitere Verhandlungen werden folgen

Er gehe jetzt regelmäßig zur Schule. Auch habe er umfassend ausgesagt und „verstanden, dass er sein Leben durch Einhalten von Regeln und regelmäßigen Schulbesuch grundlegend anders strukturieren“ müsse. Amtsgerichtsdirektorin Johanna Saul-Krickeberg teilte weiter mit, dass weitere Verhandlungen folgen werden, die aber noch nicht terminiert worden seien. Die Jugendlichen, die zwischenzeitlich in Untersuchungshaft gesessen hätten, seien mittlerweile alle „abgearbeitet“ worden.

Mit der am Donnerstagnachmittag veröffentlichten Mitteilung hat die Bensberger Justiz zum dritten Mal über die Prozesse in Sachen Schuleinbruchsserie berichtet. Den Angaben zufolge wurden sieben junge Angeklagte zu Freiheitsstrafen verurteilt, die entweder zur Bewährung ausgesetzt wurden oder bei denen eine Bewährung in Aussicht gestellt wurde.

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