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SauberkeitGladbach appelliert an Hundebesitzer, sich um Hundekot zu kümmern

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Ein Fotomotiv, mit dem die Stadt in nächster Zeit ihre Kampagne startet.

Ein Fotomotiv, mit dem die Stadt in nächster Zeit ihre Kampagne startet.

Bergisch Gladbach – Die Hinterlassenschaften der Vierbeiner sind ein Ärgernis, immer wieder. Mit einer Plakataktion will die Stadt nachlässige Hundebesitzer an ihre Pflicht erinnern, den Kot zu entfernen. Knapp 7000 Hunde gibt es in Bergisch Gladbach.

In der Pressemitteilung der Verwaltung heißt es, dass täglich „Unmengen von Hundehaufen auf den Gehwegen, Grünflächen und Spielplätzen“ liegenbleiben. Christian Nollen, Abteilungsleitung Stadtgrün: „Es kommt täglich vor, dass die Mitarbeitenden beim Unkrautjäten, Strauchschnitt und Rasenmähen dem Hundekot unmittelbar ausgesetzt sind – das ist ekelhaft und unnötig“.

Nicht entsorgter Kot kostet bis zu 150 Euro

Hundekot sei nicht nur unansehnlich, er stinkt und biete Bakterien einen optimalen Nährboden. David Zenz, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs, erinnert daran, dass in Bergisch Gladbach nicht entsorgter Hundekot bis zu 150 Euro Bußgeld kosten kann.

Was die Hinterlassenschaften der Hunde kostet, ist von Bundesland zu Bundesland und von Kommune zu Kommune verschieden. Mit seinen 150 Euro Bußgeld ist es in Bergisch Gladbach noch vergleichsweise preiswert. Krefeld ruft bis zu 500 Euro auf. Aber es geht auch wesentlich preiswerter. In Hessen sind es vielerorts nur 20 Euro und in Mecklenburg-Vorpommern sogar nur zehn Euro.

Stadt setzt mit ihrer Kampagne auf Einsicht

Wobei ein Bußgeld in eine städtische Satzung aufzunehmen und es dann tatsächlich auch einzutreiben, zwei verschiedenen Paar Schuhe sind. Zuständig sind die Ordnungsämter. Aus einer Ordnungswidrigkeit kann aber, etwa auf einem Spielplatz, auch eine fahrlässige Gefährdung werden – dann droht eine Geldstrafe, die deutlich teurer werden kann. In Gladbach setzt die Stadt mit ihrer Kampagne weiter auf Einsicht. Es gehe nicht darum, möglichst viel Geld einzutreiben.

Dabei hat die Stadt einige Flächen als echte „Hot-Spots“ für Hundekot identifiziert. Der Stadtgarten Bensberg, die Paffrather Mühlenwiese oder auch das Lange Feld in Rommerscheid sind bei Hundehaltern beliebt zum Gassi-Gehen, ohne sich um die Hinterlassenschaften zu kümmern. Gleiches gelte für die Naherholungsgebiete wie Diepeschrath oder Saaler Mühle. Betroffen seien auch alle Wiesen- und Beetflächen in Parks wie an der Wilhelm-Klein-Straße in Refrath oder dem Mühlenteich in Herrenstrunden.

Hundehalter lassen ihre Tiere im Begräbniswald laufen

Hundekot sei aber auch dort ein Ärgernis, wo eigentlich gar keine Hunde sein dürften. Auf Spielplätzen oder auch im Begräbniswald an der Reuterstraße. Im Begräbniswald wurden inzwischen extra Verbotsschilder angefertigt. Dort würde man regelmäßig auf Hundehalter stoßen, die ihre Tiere unangeleint buddeln lassen und zusehen, wie das Geschäft verrichtet wird.

Dabei ist der Hundekot nicht nur in der Stadt ein Problem. Auch im ländlichen Raum kämpfen die Bauern gegen uneinsichtige Hundehalter. Und da gilt es aufzuräumen mit dem weitverbreitenden Irrtum, dass Hundekot etwa wie Kuhfladen eine Art Dünger seien. Ausscheidungen von Pflanzenfressern werden vom Boden schnell aufgenommen, Ausscheidungen von Fleischfressern sind gefährlich.

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So gibt es einen Parasiten im Hundekot, der bei Kühen für Fehlgeburten sorgt. Auch im Wald, auf den dortigen Wegen und direkt daneben, muss der Kot eingesammelt werden. Und die Wege zu verlassen ist in Naturschutzgebieten – Gladbachs Wälder stehen fast alle unter Naturschutz – ja ohnehin verboten.

So bleiben Flächen, auf denen der Kot liegen bleiben kann, sehr überschaubar: Auf Privatgrundstücken. Dort ist aber anzunehmen, dass die Besitzer darauf achten, ihre Gärten nicht zu einem Hundeklo verkommen zu lassen.

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