Scharfe Antwort der CDUKürten und Herkenrath streiten sich weiter um Supermarkt

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Auf diesem Gelände (hinter dem Kreuz) soll der Supermarkt für Herkenrath gebaut werden.

Auf diesem Gelände (hinter dem Kreuz) soll der Supermarkt für Herkenrath gebaut werden.

  • Die Herkenrather CDU ist sauer auf die Kürtener Lokalpolitiker.
  • Christdemokraten stellen existentielle Frage für Herkenrath.
  • Nun soll ein Gutachterbüro in einer „Verträglichkeitsuntersuchung“ Stellung beziehen.

Bergisch Gladbach – Die Nachricht, dass die Gemeinde Kürten bislang die Zustimmung zur Errichtung eines neuen Supermarkts in Herkenrath zurückhält und Kürtener Lokalpolitiker die Überplanung der Idealtrasse für eine mögliche Verlängerung der Stadtbahnlinie 1 durch das Einkaufszentrum kritisieren, hat eine scharfe Entgegnung der Herkenrather CDU ausgelöst.

„Mit großer Bestürzung nehmen wir zur Kenntnis, dass die Gemeinde Kürten offensichtlich mit allen Mitteln gegen den geplanten neuen Supermarkt in Herkenrath vorgeht“, lässt Wolfgang Kaiser, Chef des Herkenrather CDU-Ortsverbandes wissen. Er weist auf die dringenden Notwendigkeiten der Versorgung der Herkenrather Bevölkerung hin, die durch das Projekt gesichert werden sollen.

CDU: Supermarkt ist existenziell für Herkenrath

„Der jetzige Supermarkt wird dauerhaft nicht wirtschaftlich zu betreiben sein. Wer die Parkplatzsituation und die Verkaufsfläche des jetzigen Supermarktes kennt, kann dies unmittelbar nachvollziehen. Aus unserer Sicht ist eine funktionierende Nahversorgung von existenzieller Bedeutung für Herkenrath und die umgebenden Ortslagen“, führt Kaiser aus. Offensichtlich seien Verwaltung und Politik in Kürten aber der Ansicht, dass man Gladbacher Gebiet nach eigenen Wünschen beplanen könne.

Kaiser betont vor allem, die große Zustimmung zu dem Bauvorhaben in der Herkenrather Bevölkerung: Der CDU-Ortsverband habe auf einer Bürgerversammlung zum neuen Supermarkt von den Herkenrather Bürgern 100-prozentige Zustimmung zur Planung vermittelt bekommen. Das sei verbunden gewesen mit der klaren Forderung alles zu unternehmen, um die schnellstmögliche Realisierung des seit nahezu 10 Jahren geplanten Vorhabens zu erreichen.

Verkehrsprobleme in anderer Stadt abladen

Kaiser stellt den Verantwortlichen in Kürten daher die Frage, „ob man wirklich glaubt, dass die Herkenrather es mitmachen werden, dass man die ungelösten Kürtener Verkehrsprobleme bei uns ablädt, die mit dem neuen geplanten Gewerbegebiet im wahrsten Sinne des Wortes auf die Spitze getrieben werden“. Und dazu wolle man per Verbot des neuen Supermarktes auch noch in Herkenrath hineinregieren.

Kaiser stellt fest,„dass interkommunale Zusammenarbeit keine Einbahnstraße sein könne. „Wir erwarten die Kürtener Zustimmung zum neuen Supermarkt in Herkenrath, so wie Bergisch Gladbach die Zustimmung für die geplanten Supermärkte in Kürten bereits längst gegeben hat.“

Blick in den Nachbarort von Herkenrath nach Kürten

Der Blick der Herkenrather geht in den Nachbarort Kürten-Dürscheid, wo die Pläne für den Neubau eines großen Vollsortimenter-Supermarktes reifen. Geplant ist eine Verkaufsfläche von 1400 Quadratmetern, die Konzerne Rewe oder Edeka sind als Träger im Gespräch.

Das Planungsverfahren (Bebauungsplan, Änderung des Flächennutzungsplans) ist vor den Sommerferien abgeschlossen worden, damit ist die Grundlage für die Genehmigung eines Bauantrags vorhanden. Der neue Markt soll einen kleineren Standort in Dürscheid (650 Quadratmeter) ablösen.

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Ein von der Kürtener Verwaltung beauftragtes Gutachterbüro nimmt in einer „Verträglichkeitsuntersuchung“ nur Stellung zu einem Vollsortimenter in Kürten-Eichhof (ebenfalls Rewe), der Abfluss der Kaufkraft von dort liege in einem verträglichen Maß. Die Entwicklungen in Herkenrath müssten mit einer weiteren Untersuchung analysiert werden.

Der Rewe-Markt in Kürten-Eichhof verfolgt Pläne, von 1060 auf 1300 Quadratmeter Verkaufsfläche zu erweitern. Das Verfahren läuft bereits.

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