Verein feiert JubiläumBürgermeister Stein eröffnet Boule-Feld auf Beit-Jala-Platz

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Angefeuert durch den Vereinsvorsitzenden Heinz-D. Haun (mit Mikrofon) wirft Bürgermeister Frank Stein (r.) die erste Kugel.

Bergisch Gladbach – Das Boule-Spiel hat, das gibt Heinz-D. Haun als Vorsitzender des Bergisch Gladbacher Beit-Jala-Vereins schmunzelnd zu, hat mit der Partnerstadt in Palästina nicht so richtig viel zu tun. Ohnehin ist Boule eher ein französischer als ein palästinensischer Nationalsport, und das benötigte Spielgerät gibt es laut Haun in Palästina zwar auch, aber weniger als Metallkugel zum Werfen denn als Falafel zum Essen.

Das macht aber alles nichts, denn, so ergänzt es Bürgermeister Frank Stein (SPD) an diesem lauen Sonntagvormittag: Boule ist vor allem ein Sport der Begegnung, bei dem sich Jung und Alt, geübte Spieler und ahnungslose Anfänger begegnen.

Eröffnungsfeier und Begegnungen bei Familienfest

Es mögen rund hundert Besucherinnen und Besucher sein, die sich an diesem Vormittag auf dem Beit-Jala-Platz an der unteren Hauptstraße versammeln, um Begegnungen zu erleben und miteinander zu feiern: Erstens besteht der Verein „Städtepartnerschaft Bergisch Gladbach-Beit Jala“ seit zehn Jahren und zweitens wird die neue Boule-Bahn eingeweiht.

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Begnungsfest mit musikalischer Begleitung

Dritter Grund sind die Städtepartnerschaften an sich. Die Kreisstadt, die 1975 aus den bis dahin selbstständigen Städten Bergisch Gladbach und Bensberg hervorgegangen ist, ist mit ihnen reichlich gesegnet: Bourgoin-Jallieu In Frankreich, Luton in England, Velsen in den Niederlanden, Joinville-le-Pont in Frankreich, Runnymede in England, Marijampole in Litauen, Limassol auf Zypern, Pszczyna in Polen, Beit Jala in Palästina und Ganey Tikva in Israel.

Die Feier an diesem Morgen ist ein großes Familienfest der „Partnerschafts-Szene“, wie Haun sie nennt. Hörbare Disharmonien gibt es an diesem Tag nicht. Im Gegenteil: Aus der Szene, in der sich viele Menschen jenseits der 60 tummeln, hat sich eigens eine „Bergisch Gladbach Twin Town Allstars Band“ zusammengefunden, die mit verschiedenen Instrumenten eine gelungene musikalische Reise in die einzelnen Partnerstädte veranstaltet.

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Da gibt es unter anderem ein polnisches Lied zu hören, ein jiddisches und ein englisches. Beethovens „Freude schöner Götterfunken“ auf der Mundharmonika – und die von Haun verfassten Zeilen über die Gladbacher Partnerschaften: „Städtepartnerschaft – bringt Dich mit Fremden in Kontakt. Irgendwann sind sie dann nicht mehr fremd, jetzt weißt du, wie das klappt.“ Und: „Städtepartnerschaft, kommunale Außenpolitik. Überwindet die Grenzen Schritt für Schritt und Stück für Stück.“

Bürgermeister wirft die erste Kugel

Nach dem Musikbeitrag der „Allstars“ hat dann Bürgermeister Frank Stein das Privileg der ersten Kugel –in einer verschärften Version, weil er sie mit verbundenen Augen in Richtung des zuvor von Haun platzierten Schweinchens werfen muss. Steins respektables Ergebnis wird dann noch einmal, ohne dass Stein es sehen kann, blitzschnell nachgebessert, und dieses geschönte Bild kommentiert der Bürgermeister dann bescheiden: „Ich könnte Ihnen jetzt erzählen, dass das das Ergebnis jahrelanger Übung ist, aber ich habe einfach Glück gehabt.“

Nach Stein versuchen zahlreiche weitere Besucher, unter ihnen auch der hiesige CDU-Bundestagsabgeordnete Hermann-Josef Tebroke, ihr Glück auf dem vom städtischen Bauhof gestalteten neuen Boulefeld.

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